Zusammenfassung
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1.
Das Bild der Organismustuberkulose wird bestimmt einerseits durch die Anzahl der verschiedenen spezifischen Organerkrankungen und andererseits durch die Art der zeitlichen Aufeinanderfolge derselben. Das Vorhandensein einer einzigen Organtuberkulose berechtigt noch nicht, von einer isolierten, organbeschränkten Tuberkulose zu sprechen, da auch noch Jahre und Jahrzehnte nach dieser, eine Neuerkrankungen eines anderen, wie auch Wiedererkrankungen desselben Organes auftreten können.
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2.
Aus dem Formenkreise der Lungentuberkulose konnten fast alle Haupttypen des 2. und 3. Stadiums als Rahmenerkrankungen bei extrapulmonalen Tuberkulosen beobachtet werden. Unter ihnen überwiegen die hämatogen proliferierenden Formen.
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3.
Auch andere Erscheinungsformen der Tuberkulose, die sonst meist nur als Anzeichen einer beginnenden Körpertuberkulose gewertet werden, wurden während des Verlaufes einer momentan organbeschränkten Tuberkulose wahrgenommen.
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4.
Die Rahmenerkrankungen finden sich sowohl als geringfügige, ja oft nicht einmal als spezifisch angesehene Unpäßlichkeiten (umschriebene trockene Pleuritis, Mittelohrkatarrh u. dgl.), sie können aber auch als ausgesprochene Krankheiten das Zustandsbild beherrschen (Pleuritis exsudativa, phthisischer Schub, Entwicklung einer Phthisis ulcerofibrosa aus einer Tbc. fibrosa densa u. dgl.); die Ausdehnung dieser Erkrankungen bringt es mit sich, daß man bald von unwichtigen Begleitkrankheiten, bald von ernsten Komplikationen spricht.
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Schuberth, K. Über spezifische Rahmenerkrankungen bei extrapulmonaler Tuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 83, 561–580 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02142715
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02142715