Zusammenfassung
Die Sarkoidose setzt in der Mehrzahl der Fälle mit einem klinisch manifesten und vielfach sehr typischenInitialsyndrom ein.
Die Auswertung eines ausgewählten Krankengutes erlaubt die Herausstellung von Kriterien, die im Einzelfall als verläßliche Anhaltspunkte für die Prognosestellung gelten können. Diese sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung:
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1.
Die Art des Krankheitsbeginnes. Akuter Beginn läßt eine rasche Ausheilung ohne Komplikationen erwarten.
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2.
Der Röntgenbefund. Die in der Röntgenverlaufsserie erkennbare Gesetzmäßigkeit einer Stadienaufeinanderfolge läßt weitgehende Schlüsse hinsichtlich des weiteren Verlaufes und des Endausganges zu. Die Prognose der Anfangsstadien ist günstiger als die der fortgeschrittenen Stadien.
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3.
Die Krankheitsdauer. Mit zunehmender Krankheitsdauer häufen sich die Komplikationen.
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4.
Geschlecht. Die Prognose ist beim weiblichen Geschlecht eindeutig besser als beim männlichen.
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Mit der Krankheitsbezeichnung „Sarkoidose” anstelle der in Deutschland üblichen Bezeichnung „Morbus Boeck” schließen wir uns dem vorherrschenden internationalen Sprachgebrauch an, vermeiden Ungerechtigkeiten gegenüber anderen verdienstvollen Forschern und sagen zugleich auch sachlich etwas über das Wesen der Krankheit aus.
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Meier, G., Wurm, K. Zur Prognostik der Sarkoidose (Morbus Boeck). Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 123, 90–97 (1960). https://doi.org/10.1007/BF02142474
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