Zusammenfassung
-
1.
Eine genaue Schirmdurchleuchtung der Lunge bietet uns eine wesentlich bessere Beobachtungsmöglichkeit als sonstige klinische Untersuchungsmethoden.
-
2.
Insbesondere die Beobachtung der Zwerchfellfunktion ist sehr aufschlußreich; allerdings ist eine genauere Beobachtung derselben notwendig, als es bisher im allgemeinen üblich ist.
-
3.
Schon die Beobachtung des Zwerchfelles beim ruhig und unbeeinflußt atmenden Patienten ist diagnostisch wertvoll und soll nicht vernachlässigt werden.
-
4.
Von besonderer Wichtigkeit ist die Beobachtung der Zwerchfellfunktion bei vertiefter Atmung. Man findet hier sehr häufig eine graduell abgestufte Unzulänglichkeit der Exspirationstätigkeit des Zwerchfelles, also eine “Exspirationsvernachlässigung”.
-
5.
Aus dem Grad der Exspirationsvernachlässigung und der Möglichkeit, sie durch gewisse Beeinflussung des Patienten zu korrigieren, können wertvolle Schlüsse einerseits über die Funktionsfähigkeit und Schulungsfähigkeit des Atemapparates, andererseits über die Elastizität des Lungengewebes gezogen werden.
-
6.
Diese Beobachtungen sind funktionsdiagnostisch von großer Bedeutung, also von besonderer Wichtigkeit für die Begutachtung der Arbeitsfähigkeit eines Patienten.
-
7.
Es ergeben sich außerdem aus diesen Beobachtungen wertvolle Hinweise für die Prognose und die therapeutische Indikationsstellung bei Erkrankung des Atemapparates; insbesondere dafür, ob durch zweckmäßige Atemtherapie noch eine wesentliche Verbesserung der Atemfähigkeit des Untersuchten erzielt werden kann.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 8 Abbildungen im Text.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Jessen, H. Über Thorakoplastik bei doppelseitiger Lungentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 83, 61–84 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02141648
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02141648