Zusammenfassung
Es wurden an experimentell infizierten Kaninchen Versuche durchgeführt zur Erprobung einer vonKirchner empfohlenen Methode für die Züchtung von Tuberkelbacillen, aus dem Blute. Diese Methode besteht in der Hämolysierung durch Aqua dest. mit nachfolgender leichter Ansäuerung des Hämolysates zum Zwecke der sicheren Ausfällung aller vorhandenen Tuberkelbacillen beim Zentrifugieren; ferner in der Mitverwendung der serumhaltigen flüssigen, Nährböden neben den gebräuchlichen Eiernährböden.
Bei den so untersuchten Blutproben aus der Ohrvene gelang in 30,1% der kulturelle Tuberkelbacillennachweis, während bei Verarbeitung des Blutes nach der Saponinmethode vonBusson auf Eiernährboden allein ein Prozentsatz von 10,6% erhalten wurde, der sich durch Verwendung auch der flüssigen Nährböden auf 21,2% erhöhte. Die Ergebnisse beim Herzblut, zwar quantitativ geringer, zeigen hinsichtlich der Methoden ein ähnliches Verhältnis. Überhaupt hat sich die Tiefenkultur für Zwecke der Tuberkelbacillenzüchtung aus Blut den Eiernährböden ganz klar überlegen erwiesen.
Die Häufigkeit des Vorkommens von Tuberkelbacillen im Blute bei der experimentellen Kaninchentuberkulose ist verschieden. Sie hängt in erster Linie von der Virulenz der zur Infektion verwendeten Kultur ab, in zweiter Linie von dem Modus der Infektion. In unseren 5 Versuchsgruppen lag der Prozentsatz, in dem die Blutgrupen durch die Kultur als tuberkelbacillenhaltig erwiesen werden konnten, zwischen 14,6% und 75%.
Literaturverszeichnis
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Choun, C.K. II. Der kulturelle Tuberkelbacillennachweis zum Studium der Bacillämie bei der experimentellen Kaninchentuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 83, 190–198 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02141574
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