Zusammenfassend können wir folgendes feststellen
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1.
Von 492 Asthmafällen hat die Röntgenuntersuchung auf Lungentuberkulose hinweisende Veränderungen bei 121 Patienten gezeigt.
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2.
Von den 492 Kranken ist Lungentuberkulose und der Lungenspitzenkatarrh als unmittelbare auslösende Ursache der Asthmaanfälle bei 16 anzusehen.
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3.
Die beiden Krankheiten schließen sich gegenseitig nicht aus, und es scheint, daß eher die Tuberkulose eine Neigung zum Asthma als das Asthma zur Tuberkulose schafft.
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4.
Das Bronchialasthma beeinflußt die Tuberkulose nicht ungünstig, was die vielen beobachteten inaktiven Prozesse beweisen. Nicht durch das Asthma, als eher durch die unrichtige Therapie wird die Tuberkulose aktiviert.
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5.
Bei gleichzeitig beobachteten tuberkulösen Prozessen wollen wir betreffend der Einweißtherapie zur größten Vorsicht mahnen und trachten ein langsames Desensibilisieren und keinen fiebererregenden Shock zu erreichen.
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6.
Wir halten das Tuberkulin für eine spezifische Behandlungsart und nicht für eine geeignete Form der nichtspezifischen Desensibilisierung.
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7.
Zwischen der tuberkulösen Allergie und dem allergischen Asthma ist bis jetzt kein anderer ätiologischer Zusammenhang festgestellt worden als der Umstand, daß beide Erkrankungen gegen ihre Allergene bis zu einem gewissen Grade gegenseitig empfindlich sind.
Literaturverzeichnis
Die zusammenfassenden Werke vonBray, Grimm, Kaemmerer, Storm van Leeuwen.
Hajós u. Mitarbeiter, Wien. Arch. inn. Med.1926
Hajós Z. exper. Med.1926
Hajós Klin. Wschr.1931.
Peipers, Z. physik. Ther.39 (1930).
Zdansky, Fortschr. Röntgenstr.43 (1930).
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Hajós, K. Bronchialasthma und Tuberkulose. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 82, 748–753 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02141447
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