Skip to main content
Log in

Indicatoren des Bakterienlebens und ihre praktische Bedeutung

  • Published:
Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Hier weisen wir auf die bekannten Tetanusfälle hin, die im Winter 1900 in Oberitalien und der Schweiz in Folge des Gebrauchs von einer Partie verunreinigten Serums vorgekommen sind.

  2. Ein schwerer Tetanusfall ist auch in Indien in Folge eines verunreinigten Pestvaccins vorgekommen. (Briefliche Mittheilungen von Haffkine.)—Ausserdem ist in dieser Beziehung auch zu erwähnen, dass sich in Rom (1900) mehrere Tetanusfälle nach Injection verunreinigter hämostatischer Gelatine gezeigt haben. das Methylenblau ein vortreffliches Mittel zur Beurtheilung der Verunreinigung von in den Handel gekommenen Milchproben gewährt. Er giebt für diesen Fall eine Methode an, die einen wesentlichen Vortheil vor dem gewöhnlichen Plattenverfahren darbieten möchte (H. Smidt, Ueber die Fähigkeit der Milch Methylenblau zu reduciren.Hygien. Rundschau. 1904. Nr. 23).

  3. A. Maassen, Die biologische Methode Gosio's zum Nachweis des Arsen und die Bildung organischer Arsen-, Selen- und Tellurverbindungen durch Schimmelpilze und Bakterien.Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte. Bd. XVIII.

  4. Chr. Gmelin,Versuche über die Wirkungen des Baryts, Strontians etc. Tübingen 1824.

  5. K. Hansen, Versuche über die Wirkung des Tellurs auf den lebenden Organismus.Annalen der Chemie und Pharmacie. 1853. Bd. LXXXVI.

  6. Hofmeister, Ueber Methylirung im Thierkörper.Archiv f. experim. Pathol. u. Pharmakol. 1894. Bd. XXXIII.

  7. I. L. Beyer, Durch welchen Bestandtheil der lebendigen Zellen wird die Tellursäure reducirt?Archiv für Physiologie von Du Bois-Reymond. 1895.

  8. C. Chabrie et L. Lapicque, Sur l'action physiologique de l'acide selenieux.Comptes rendus. 1890. T. CX.

  9. Scheurlen, Die Verwendung der selenigen und tellurigen Säure in der Bakteriologie.Diese Zeitschrift. Bd. XXXIII.—Klett, Zur Kenntniss der reducirenden Eigenschaften der Bakterien.Ebenda. Diese Zeitschrift.

  10. Rend. Acc. Lincei. Vol. XIII. 1. Semestre 1904.

  11. Diese Färbungsverschiedenheiten führen uns zu der Annahme, dass es sich hier nicht immer um einen Bodensatz von metallischem Tellur handelt, sondern dass in einigen Fällen andere Verbindungen, wahrscheinlich Tellurüre, vorkommen.

  12. Hier ziehen wir natürlich die Reductionswirkungen, die durch besondere Chemikalien ausgeübt werden, nicht in Betracht, so z.B. schwefl. Säure, Aldehyde u.s.w. Dieser Umstand könnte im Widerspruch mit den vom Princip verfolgten Zwecken zu stehen scheinen; solche Fälle kommen jedoch in der Praxis nicht leicht vor, und ausserdem kann man überall durch besondere Auskunftsmittel Abhülfe schaffen.

  13. Wir sehen hier von den besonderen mit Reductionsvermögen begabten Gährungsproducten ab (z. B. Aldehyden, Ketonen u. s. w.).

  14. Cahen, Ueber das Reductionsvermögen der Bakterien.Diese Zeitschr. Bd. II.

  15. Spina, Bakteriologische Versuche mit gefärbten Nährsubstanzen.Centralblatt für Bakteriologie. Bd. II.

  16. Smith, Reductionserscheinungen bei Bakterien und ihre Beziehungen zur Bakterienzelle.Ebenda. Centralblatt für Bakteriologie. Bd. XIX.

  17. Rothberger, Differentialdiagnostische Untersuchungen mit gefärbten Nährböden.Ebenda. Centralblatt für Bakteriologie. Bd. XXI.

  18. Klett, a. a. O. Zur Kenntniss der reducirenden Eigenschaften der Bakterien.Ebenda. Diese Zeitschrift.

  19. Roszahegyi, Ueber das Züchten von Bakterien in gefärbter Nährgelatine.Centralblatt für Bakteriologie. Bd. II.

  20. Baginsky, Ueber Gährungsvorgänge im kindlichen Darmcanal.Deutsche med. Wochenschrift. 1888.

  21. Müller, Ueber reducirende Eigenschaften der Bakterien.Centralblatt für Bakteriologie. Bd. XXXI.

  22. Hahn und Cathcart, Ueber die reducirenden Wirkungen der Bakterien.Archiv für Hygiene. 1902. Bd. XLIV.

  23. Maassen, a. a. O. und Ueber das Reductionsvermögen der Bakterien und über reducirende Stoffe in pflanzlichen und thierischen Zellen.Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte. Bd. XXI.

  24. Nicht genau identificirt.

  25. Ich will hier daran erinnern, dass bei einigen wenigen Bakterien die Telluritreduction mehr oder weniger zögernd erfolgt. Es können hier mehrere Tage verstreichen, während welcher eine Entwickelung ohne irgend eine Reaction stattfindet, und wenn letztere auftritt, so ist sie kaum bemerkbar. Ausserdem erwähne ich, dass bei zwei aus Trinkwasser isolirten Bakterien sich gar keine Reaction gezeigt hat.

  26. A. a. O. B. fluorescens non liquef., Vibrio ruber, schwarze Hefe, B. ramosus, Schweinerothlauf, Mäusetyphus, Pneumococcus Friedländer, Aktinomyces.

  27. Thatsächlich zeichnet sich der Tetanusbacillus durch seine grosse Empfindlichkeit dem Tellurit gegenüber aus, während seine Zersetzungsfähigkeit sehr gering ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass in einem aërobischen Nährboden anaërobe nur in Symbiosis mit aërobischen Keimen leben können. Die Mitwirkung dieser letzteren verstärkt also die Function des Indicators.

  28. In dieser Beziehung habe ich eine verschiedene Activität zwischen den von verschiedenen Kühen herstammenden Milchproben constatirt.

  29. Hofmeister, a. a. O. Ueber Methylirung im Thierkörper.Archiv. f. experim. Pathol. u. Pharmakol. 1894. Bd. XXXIII.

  30. Hierher gehören die schon früher gemachten und später auf's Neue wiederholten Versuche über die Indifferenz, welche die Tellurite todten Bakterienkörpern gegenüber zeigen. So sind durch Erhitzung sterilisirte Belege von Choleravibrio, Staphylococcus pyogenes aureus und von Pestbacillen lange Zeit hindurch bei Kälte oder milder Temperatur mit Lösungen von 1∶50000 in Berührung geblieben, ohne dass eine nennenswerthe Reduction eingetreten wäre. Bei starker Erhitzung jedoch, oder bei langer Dauer (viele Wochen hindurch) eines solchen Contactes bei hoher Temperatur kann man eine schwache Zersetzung des Salzes hervorbringen. Diese Erscheinung ist aber nicht im Geringsten mit derjenigen zu vergleichen, die man schon durch eine kurze Berührung des Keimes in seiner vollen Entwickelung erhält. Jedenfalls scheint mir höchst interessant der Umstand, dass die Keime bei einer lange andauernden Berührung ihrer todten Körper mit Tellurit und Selenit ein verschiedenes Verhalten zeigen. Ich habe selbst bei einer Temperatur von 37° 3 Wochen lang reichliche Cholera- und Pestbacillenculturen, die in verschiedenen Verhältnissen mit Kalium tellurosum versetzt waren (1∶25000, 1⩺50000, 1∶1000000, 1∶200000, 1∶250000), stehen lassen, ohne dass sich auch nur die geringste Bräunung wahrnehmen liess. Dasselbe Ergebniss habe ich bei einer Temperatur zwischen 15 und 20° erreicht, obwohl der Contact 45 Tage anhielt. Belege von Staphylococcus pyog. aureus, der sich unter allen Keimen durch seine grosse Reductionsfähigkeit der Tellurite und Selenite auszeichnet, ertrugen länger als 4 1/2 Monate den Contact mit Natrium selenosum (1∶50000) bei einer zwischen 18 und 25° schwankenden Temperatur, ohne irgend eine Andeutung von Reduction zu geben. Es ist daher wahrscheinlich, dass es sich in diesen Fällen um ein völlig negatives Verhalten handelt. Dagegen zeigte bei einer 14 tägigen Berührung mit Culturen des Typhusbacillus (sterilisirt bei 60 bis 65°) das Kalium tellurosum in den oben angegebenen Verdünnungen eine aschgraue Färbung des bakterischen Bodensatzes, während die mit einem Theil des letzteren angefertigten Culturen keine merkliche Entwickelung hervorbrachten. Wenn diese Erscheinung auch nicht im Entferntesten mit derjenigeu zu vergleichen ist, welche man mit den entsprechenden lebenden Culturen erhält, so ist sie doch nicht ohne Bedeutung. Falls es sich hier wirklich um absolut todte Bakterien handelt, müssten wir auf specielle osmotische Eigenthümlichkeiten schliessen. Mit anderen Worten: wir hätten bei einigen Bakterien eine derartige Structur anzunehmen, dass sie „selbst todt” das Reactiv zu absorbiren im Stande wären. Dies letztere würde die in der Bakterienzelle angehäufte reducriende Substanz angreifen und eine schwache Andeutung von Reaction, jenseits des Lebensgebietes, hervorrufen. Die Hauptaufgabe der lebenden Bakterien würde trotzdem immer dieselbe bleiben, nämlich das Salz wirksam zu absorbiren und es in die reactiven Punkte zu vertheilen.

  31. Hier müssen wir natürlich von der kaum bemerkbaren Reaction absehen, die sich bei den todten Körpern einiger Keime (z. B. Typhusbacillus) nach einer sehr langen Berührung mit dem Reactiv wahrnehmen lässt. Einerseits haben wir eine Erscheinung vor uns, die, um eine wirkliche praktische Bedeutung zu erlangen, sich dem blossen Auge deutlich kundgeben muss; andererseits existiren viele andere Keime, die, wenn sie nicht lebend sind, den Telluriten und Seleniten gegenüber ein völlig negatives Verhalten (unter gewöhnlichen Umständen) zeigen.

  32. A. a. O.

  33. Der Versuch darf jedoch nicht allzu sehr verlängert werden, sonst würde man eine aseptische Reduction erhalten in Folge der hohen Temperatur, eine Reduction, die der beim Zucker beobachteten analog wäre.

  34. A. a. O.

  35. Annal. der Chem. u. Pharm. 1853.

  36. Gaz. hebdom. 1869. Vol. XVI.

  37. Archiv für experim. Pathologie und Pharmakologie. 1893. Vol. XXXII.

  38. The American Journal of Physiology. 1901. Vol. V.

  39. Wiener klin. Wochenschrift. 1890. Nr. 23.

  40. Sem. méd. 1891.

  41. Es ist daran zu ernnern, dass auch die gewöhnlichen, den Sera hinzugefügten Carbolsäuredosen mehr oder weniger locale Reactionen hervorrufen, die erst nach mehreren Tagen verschwinden.

  42. Compt. Red. T. CVI, CVII, CXVIII u. CXXXI.

  43. Berichte der chem. Gesellschaft. 1898. Bd. XXXI.

  44. A. a. O.Berichte der chem. Gesellschaft. 1898. Bd. XXXI. undArbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte. Bd. XXI.

  45. Annales de l'Institut Pasteur. 1890.

  46. Archiv für experim. Pathologie u. Pharmakologie. 1879. Bd. XI. — 1896. Bd. XXXVI.

  47. Ebenda. Archiv für experim. Pathologie u. Pharmakologie. 1901. Bd. XLVI.

  48. Ebenda. Archiv für experim. Pathologie u. Pharmakologie. 1902. Bd. XLVII.

  49. Compt. rend. 1899. T. CXXIX.

  50. A. a. O.Compt. rend. 1899. T. CXXIX.

  51. Wir haben schon gesehen, dass für einige Mikroorganismen (Pestbacillus, Choleravibrio u. a.) diese Unthätigkeit unter gewöhnlichen Bedingungen eine absolute zu sein scheint, während sie bei einigen anderen (z. B. Typhusbacillus) einen relativen Charakter besitzt, insofern, als bei einer mehrere Tage hindurch fortgesetzten Berührung eine schwache Zersetzung des Tellurits eintritt. Diese Thatsache beeinträchtigt den Nachweis von Verunreinigungen im Allgemeinen gar nicht; wenn es sich jedoch um üppige Culturen von Keimen mit derartigen Eigenschaften handelt, so muss man ihr Rechnung tragen.

  52. Für die Bouillon stehen mir auch Beobachtungen über 9 Monate (den Sommer eingerechnet) zu Gebote, für Sera über 5 Monate. Sterilisirte Milch zeigte nach 3 Monaten eine geringe perlgraue Färbung.

  53. Hier haben wir es hauptsächlich mit einer theoretischen Betrachtung zu thun. In der That haben wir gesehen, dass Kalium tellurosum bei Ausschluss besonderer künstlicher Mittel lange Zeit mit Glucose in Berührung bleiben kann, ohne sich zu zersetzen.

  54. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der Procentsatz 1 für einige Keime schon zu hoch gegriffen ist. Meine bisherigen Versuche beziehen sich meistens auf vulgäre Verunreinigungen.

  55. Compt. rend. Acad. des Sciences. Paris. T. XLV u. XLVII.

  56. Pathol. Society of London. 18. Dec. 1877.

  57. Deutsche med. Wochenschrift. 1884.

  58. Ergänzungshefte zum Centralblatt für allgem. Gesundheitspflege. 1886. Bd. II.

  59. Mittheilungen für Chemie. Bd. XI.

  60. Arch. des scienc. biolog. St. Petersbourg.

  61. Fortschritte der Medicin. 1889.

  62. Archiv für Hygine. Bd. XIX.

  63. Annales de l'Institut Pasteur. 1894.

  64. Archiv für Hygiene. 1895. Bd. XXV.

  65. Archiv für Hygiene. Bd. XXI u. XXII. —Rivista d'igiene e sanità publica. Anno 1898.

  66. Centralblatt für Bakteriologie. 1896. Abth. II. Bd. II.

  67. In dieser Hinsicht bemerke ich, dass ich vor 3 Monaten nach Hinzufügung von Tellurit (1∶50000) und Zucker (0·5 Procent) den Immunisirungswerth zweier diphtheriesera geprüft habe, und keinen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Bestimmungen gefunden habe.

  68. Dies Resultat bezieht sich auf wenige Proben Pestvaccinbouillon, weswegen die Thatsache nur einen im Verhältniss zu der beschränkten Anzahl der Versuche stehenden Werth besitzt. Die mit Formol behandelten Serumfläschchen zeigten bald eine Gerinnung. Natürlich bleibt nicht ausgeschlossen, dass trotz des dem Formol eigenen antiseptischen Vermögens eine von den Mikroben verträgliche Verdünnung stattfinden kann.

  69. Die Gegenwart todter Bakterienkörper verbirgt bei dem Haffkine'schen und ähnlichen Vaccius die Entwickelung fremder Keime, weshalb die Function des Indicators doppelt wichtig ist. Wir haben schon der Schädigungen Erwähnung gethan, die ein solches Vaccin in der Praxis bethätigt hat.

  70. In einigen Fällen reducirt sich alles auf 1 bis 2ccm, wie z. B. beim Pestvaccin und bei den sehr hochwerthigen Sera.

  71. Zu solchen Substanzen rechne ich natürlich auch die reducirenden Säfte, die man mit Hülfe specieller chemischer Methoden aus den pflanzlichen und thierischen Geweben extrahirt.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Gosio, B. Indicatoren des Bakterienlebens und ihre praktische Bedeutung. Zeitschr. f. Hygiene. 51, 65–125 (1905). https://doi.org/10.1007/BF02141120

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02141120

Navigation