Skip to main content
Log in

Untersuchungen zur Frage der „Periodizität“ bei langdauernden Nachbildern

  • Published:
Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Während von Fechner schon festgestellt war, daß Blickbewegungen und Blinzeln negative Nachbilder im äußeren Licht zum Verschwinden bringen können, hatte Aubert, der dies Resultat bestätigte, angegeben, daß die Sichtbarkeit der Nachbilder im Dunkelauge niemals davon beeinflußt werden könne. Später traten Fick und Gürber, in weiteren Publikationen insbesondere noch Fick, mit der Ansicht auf, daß durch Blickschwankungen und Lidschlag der Stoffwechsel der Netzhaut direkt mechanisch beeinflußt werde, so daß das Nachbild dadurch verschwinde. In mehreren Entgegnungen hat Hering das Unrichtige solcher Vorstellungen nachdrücklich bekämpft. Ein weiteres Eingehen auf diesen Punkt der Nachbilderscheinungen erscheint hier nicht nötig. Literatur: A. E. Fick und Gürber, v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.36, 245–301; Hering, v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.37, 1–36; A. E. Fick, v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.38, 118–126, 300–306; Hering, v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.38, 252–258,39, 274–290.

  2. Beim Studium der Literatur über gleichsinnige Induktion, welche zuerst von Fechner (Poggendorffs Annalen50, 440ff.), später von Brücke (Poggendorffs Annalen84, 427ff.) genauer beschrieben wurde, fand sich, daß auch schon Ebbinghaus (Arch. f. d. ges. Physiol.46, 498ff.) einen Versuch angestellt hat, welcher nach des Autors Beschreibung zu urteilen, den Prozeß der binokularen gleichsinnigen Induktion zum Gegenstand hat. — Der Versuch von Ebbinghaus ist folgender: Bietet man einem Auge ein zentrales rotes Feld auf schwarzem Grunde, dem anderen ein großes weißes Feld, fixiert unter Öffnung beider Augen das rote Feld für 3–10 Sekunden und schließt dann das mit Rot belichtete Auge, so erblickt man auf dem weißen Felde einen schwachen hellrötlichen Fleck. „Das Bild ist sehr schwach und dazu sehr flüchtig; nach 1 1/2 bis längstens 2 Sekunden ist es vorüber. Schärfere Konturen zeigt es selten, obwohl allerdings unter Umständen.“ Rot und Orange liefern besonders leicht deutliche und gutgefärbte Nachbilder, während im Gegensatz dazu Grün sich ziemlich widerspenstig zeigt. Das Bild entwickelt sich nicht wie Nachbilder, sondern ist sofort da; es hat „bereits gewartet“. Ich selbst konnte bei diesem Versuch nur ein sehr schwaches ungefärbtes momentanes Nachbild sehen, das sicher nicht der ganzen von Ebbinghaus beobachteten Erscheinung entspricht. Der Umstand, daß bei Ebbinghaus das Bild sofort da war und nicht, wie sonst die Nachbilder im äußeren Licht, eine gewisse Zeit zur Entwicklung gebrauchte, läßt sich nur erklären, wenn man eine Fortwirkung der gleichsinnigen binokularen Induktion als Successivinduktion annimmt.

  3. Interessant ist es, die Ergebnisse der holländischen Forscher Rölofs und Zeeman (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.99) bei ihren Wettstreitversuchen mit den Resultaten zu vergleichen, die durch Versuche mit Wettstreit am Nachbilde erhalten wurden. Eine Ergänzung der Versuche von Rölofs und Zeeman durch weitere Versuche mit Nachbildern wäre gewiß sehr lohnend.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Comberg, W. Untersuchungen zur Frage der „Periodizität“ bei langdauernden Nachbildern. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 108, 295–358 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02140942

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02140942

Navigation