Zusammenfassung
In Versuchen, die den biologischen und klimatischen Bedingungen weitgehendst angepaßt waren, konnte nachgewiesen werden, daß in einem auf die Straße gespuckten und der Sonne ausgesetztem, ungewöhnlich infektiösem Sputum nach frühestens 2, längstens 5 Stunden keine wachstumsfähigen Tuberkelbacillen mehr nachzuweisen sind. Im Durchschnitt wuchsen auf dem beimpften Nährboden nach 4 Stunden keine Kolonien mehr.
Die baktericide Kraft der Sonnenstrahlung konnte in erster Linie auf die Ultraviolettstrahlen zurückgeführt werden, wie durch Kühlung sowie Versuche in größerer Höhe und unter der Quecksilberdampflampe dargetan werden konnte.
Diese Wirkung wird erheblich verstärkt durch die von Sand und Makadam in der Sonne aufgespeicherte Wärme. Es konnte ferner bewiesen werden, daß insbesondere bei höheren Temperaturen (etwa ab 55°C) die Tuberkelbacillen durch die feuchte Hitze wesentlich schneller abgetötet werden, ehe noch die ultraviolette Strahlung zur vollen baktericiden Wirkung kommen kann.
Die Strahlung im Hochgebirge zeichnet sich durch ihre besonders günstige keimtötende Wirkung aus, bedingt vor allem durch ihre größere Intensität und ihren größeren Gehalt an Ultraviolett und kurzwelligen Strahlen.
Literaturverzeichnis
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Zink, A. Über die Lebensdauer des Tuberkelbacillus in tuberkulösem Sputum unter Einwirkung von Sonnenwärme und Sonnenstrahlung. Beiträge zur Klinik der Tuberkulose 87, 339–347 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02139535
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