Die Tuberkulose des Os ischii als Typ der Apophysentuberkulose

Zusammenfassung

Die Tuberkulose des Os ischii weist im Vergleich zur übrigen Gruppe der Knochen- und Gelenktuberkulose einzelne Eigenarten auf. Infolge der besonderen topographisch-anatomischen Lage tritt frühzeitig eine Apophyseolyse auf, die in gewisser Weise das Krankheitsbild gestaltet, wie ebenso oft aus Gründen der geringen Weichteilbedeckung ein Fisteldurchbruch nach außen erfolgt. Auf Grund des Apophysencharakters des Knochens ist die Heilungstendenz eine offenbar bessere als es bei der übrigen Beckentuberkulose der Fall ist. Es werden die Schwierigkeiten der Diagnose und Differentialdiagnose erörtert.

Die Tuberkulose des Os ischii ist wie eine paraartikuläre Tuberkulose zu behandeln, zur Sicherung der Frühdiagnose wie aus therapeutischen Gründen ist die operative Ausräumung angezeigt. Die Tuberkulose des Os ischii wird rassisch wie geographisch verschieden häufig angetroffen. Die besonderen Eigenarten der Tuberkulose des Os ischii kommen am besten unter dem Begriff der “Apophysentuberkulose” zum Ausdruck, weil sie durchaus an den Apophysencharakter des Os ischii geknüpft sind, der in bestimmter Weise das Bild der Tuberkulose formt.