Zusammenfassung
Ein junger Mann mit Exostosen in beiden äußeren Gehörgängen hatte über eine linksseitige Taubheit, eine in ihrem Grad wechselnde Schwerhörigkeit mit Ohrgeräuschen auf der rechten Seite sowie über Schwindelanfälle zu klagen. Als bei einer Fensterung des linken horizontalen Bogenganges, welche zwecks Zerstörung des häutigen Labyrinthes geplant war, der Perilymphraum eröffnet wurde, entleerte sich unter Druck eine größere Menge Liquor. Es wird für diesen Zustand die BezeichnungLiquordrucklabyrinth vorgeschlagen. Die Genese wird diskutiert. Es ist naheliegend, an einen offenen Ductus perilymphaticus zu denken, der eine Kommunikation mit dem Subarachnoidalraum ermöglicht. Bemerkenswert ist bei diesem Fall ferner der fluktuierende Hörverlust am rechten Ohr und die Vergesellschaftung der Innenohrveränderungen mit Exostosen am Stirnbein und in beiden äußeren Gehörgängen.
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Ungerecht, K. Über das Liquordrucklabyrinth. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 176, 675–680 (1960). https://doi.org/10.1007/BF02135172
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02135172