Zusammenfassung
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1.
Eine Abhängigkeit des direkten Ausfalls der H. v. d. Berghschen Probe von den quantitativen Korrelationen der einzelnen Bluteiweißkörper läßt sich bei Schwangerschaftstoxikosen nicht feststellen. Vor allem wird keineswegs regelmäßig bei ausgesprochener Verminderung des Globulinkomplexes und Vermehrung der Albumine das Auftreten einer direkten Probe beobachtet. Dagegen scheint der positive Ausfall der Aldehydreaktion auf der Vermehrung der Globuline zu beruhen und nicht für die Anwesenheit von Urobilinogen spezifisch zu sein.
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2.
Trotzdem ist keine Frage, daß für die Diazokuppelung im bilirubinhaltigen Serum das Reaktionsmilieu von ausschlaggebender Bedeutung ist. Als einen wichtigen Faktor dieser Abhängigkeit finden wir eine deutliche Parallele zur Kolloidstabilität und dem Cholesteringehalt insofern, als bei direkter Reaktion sich meist eine relative Herabsetzung des Cholesterinspiegels mit einer außerordentlich starken Kolloidlabilität verbindet.
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3.
Auch die auffällig verzögerte Speicherung intravenös verabreichter Farbstofflösungen, wie sie gerade in den Fällen mit direktem Reaktionsmodus der H. v. d. Berghschen Probe die Regel bildet, scheint auf die außerordentliche Lockerung der inneren Verbundenheit der Plasmakolloide zurückzuführen zu sein.
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Eufinger, H. Die Kolloidstruktur des Plasmas während der Gestation. Arch. Gynak. 133, 504–509 (1928). https://doi.org/10.1007/BF02127788
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02127788