Zusammenfassung
Die vonKötzing nach klinischen Untersuchungen gemachten Erfahrungen über das Auftreten von Silikose bei Steinbrucharbeitern in den Betrieben von Gommern und Umgebung konnten an Hand von 10 autoptisch kontrollierten Fällen durchaus bestätigt werden.
Der Gommerner Quarzit hat einen sehr hohen Gehalt an Quarzkieselsäure (SiO2) von über 90% und ist bei der verschieden starken Staubgefährdung in den einzelnen Arbeitsgängen dieser Betriebe imstande, die Formen schwerer Staublungen hervorzurufen.
8 von 10 Fällen waren im vorgelegten Beobachtungsgut mit aktiv fortschreitender Tuberkulose kombiniert, die zumeist als kavernöse Lungentuberkulose gegen Ende des Lebens hervortrat.
Den Schwierigkeiten in der Erkennung von Silikose und Tuberkulose zu Lebzeiten wird an Hand der Besprechung der Röntgenbefunde nachgegangen.
Neben typischen Silikosebildern gab es auch solche, die als atypische und diffuse Silikosen gedeutet wurden.
Auch bei dem vielfachen Vorliegen diffuser Verschwielung ist doch die Quarzitstaublunge nicht als diffuse Silikose zu bezeichnen. Sie ist in den meisten Fällen eine Mischung kleinknotiger und diffuser Silikose, die zur Ausbildung tuberkulo-silikotischer Erscheinungsformen neigt und neben manchen Besonderheiten doch wieder viel übereinstimmung mit Staublungen anderer Herkunft erkennen lä\t.
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Wätjen, J. Zur Kenntnis der Quarzitstaublunge. Arch. Gewerbepath. 11, 551–574 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02126865
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