Zusammenfassung
In den Jahren 1935–1942 wurden an der Düsseldorfer Hautklinik bei 2005 Personen Hautfunktionsprüfungen vorgenommen, wovon man 687 auch mit Chromsäure, Chromtrioxyd und Kaliumbichromat prüfte. Von diesen wiesen 114=16,5% eine ausgesprochene Überempfindlichkeit gegen vorgenannte Stoffe auf.
Die Untersuchten wurden in die amtlichen Berufsgruppen eingeordnet. Infolge der vielseitigen Anwendung des Chroms, der Chromsäure und ihrer Derivate konnte in den meisten Berufsgruppen die Allergie durch Sensibilisierung erklärt werden.
Weder die genaueste Analyse der Arbeitsstoffe noch die sorgfältige Überprüfung des Arbeitsganges ergaben irgendwelche Anhaltspunkte für die zur Zeit medizinisch unerklärbareChromsäureallergie bei Maurern, Stukkateuren und verwandten Berufen. Insgesamt wurden in dieser Berufsgruppe 63∼Personen untersucht, von denen 23=36,6%, der höchste Prozentsatz aller Berufsgruppen überhaupt, eine ausgesprochene Chromsäureallergie besaβen. Die bestehende latente Chromsäureüberempfindlichkeit war vermutlich nicht die Ursache der Hauterkrankung.
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Herrn Prof.Zieler zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Schreus, H.T., Bürk, H. Über die Häufigkeit der Chromsäureallergie in verschiedenen Berufen. Arch. Gewerbepath. 12, 218–222 (1944). https://doi.org/10.1007/BF02124655
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