Geburtshilfliche Röntgendiagnostik

Zusammenfassung

Wird eine seitliche Röntgenaufnahme wegen räumlicher Schwierigkeiten bei nicht abgewichenem Kopf angefertigt, so kann neben der Beckenmessung unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Messung des kindlichen Kopfes durchgeführt werden. Beträgt der Unterschied zwischen Beckenmaß und biparietalem Durchmesser des Kopfes 15 mm und mehr, so kann mit einer Spontangeburt gerechnet werden, normale Beckenform und normale Einstellung des Kopfes vorausgesetzt. Bei geringeren Maßen ist die kindliche Mortalität um ein Vielfaches der normalen kindlichen Sterblichkeit erhöht. Bei Mehrgebärenden beträgt der Unterschied, der gefordert werden muß, 10 mm. Auch hier findet sich eine hohe kindliche Sterblichkeit, wenn bei ungünstigem Verhältnis eine Spontangeburt forciert wird.

So gibt die geburtshilfliche Röntgendiagnostik in vielen Fällen neben einer exakten und gründlichen geburtshilflichen Untersuchung die Grundlage für die Indikationsstellung zur operativen Geburtshilfe. Richtig angewandt, ist sie aber auch bei einer ganz erheblichen Zahl von Fällen imstande, unnötige operative Maßnahmen zu vermeiden.