Zusammenfassung
Es wird dieVergiftung nach Einatmen gasförmiger Stickoxyde auf Grund der pathologisch-anatomischen Befunde besprochen.
NachEinatmen gasförmiger Stickoxyde entsteht eineentzündliche Lungenerkrankung, die in schweren Fällen alsentzündliches Ödem Todesursache wird. In anderen Fällen entwickelt sich einemiliare Bronchopneumonie, die mikroskopisch außer durch wechselnde Mengen Fibrin, Erythrocyten und Leukocyten in den Alveolen gekennzeichnet ist durchgroβe syncytiale Zellen, die Regenerationsformen der Alveolarepithelien sind.
Diesemiliare Bronchopneumonie kann zumTode führen, gelangt aberin vielen Fällen zurAusheilung. Ab und zu entwickeln sich aus ihrmiliare Karnifikationsherde. Sie ist injedem Stadium röntgenologisch eindeutigfeststellbar.
Das Auftreten einerlobären Pneumonie nach Einatmen der Gase ist unserer Ansicht nachdurchaus möglich. Innerhalb der hepatisierten Teile fanden sich in einem Fall die gleichen syncytialen Regenerationsformen der Alveolarepithelien wie bei der miliaren Bronchopneumonie.
DieLungenentzündung ist im wesentlichen eine Folge der Einatmung desStickstoffdioxyds. Methämoglobinbildung ist in den tödlichen Vergiftungen bisher nur vereinzelt beobachtet worden.
Die praktisch relativ große Ungefährlichkeit der Stickoxyde liegt in äußeren Umständen begründet, zum großen Teil in den physikalischen Eigenschaften der Gase.
Literatur
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Crämer, G. Die Lungenentzündung durch gasförmige Stickoxyde (nitrose Gase). Arch. Gewerbepath. 9, 1–12 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02123964
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