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Untersuchungen über die Ursachen und zur Bekämpfung gehäufter Pneumonieerkrankungen in einem Industriewerk

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Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    In einem Industriewerk, in dem Edellegierungen zur Herstellung von Edelstahl gewonnen werden, sind in den Jahren 1932 bis Mitte 1938, also in 6 1/2 Jahren, 35 Pneumonien mit 25 Pneumonietodesfällen aufgetreten. Insgesamt wurden von 1921 bis Mitte 1938 30 Pneumonietodesfälle festgestellt. Die Sterblichkeit dieser Pneumonien war mit etwa 75% abnorm hoch.

  2. 2.

    Um diesen Pneumonien, die naturgemäß eine lebhafte Beunruhigung in der Belegschaft von etwa 400–500 Mann auslösten, zu begegnen, wurden eingehende statistische, chemische und physikalische Untersuchungen durchgeführt.

  3. 3.

    Am wertvollsten erwies sich zur Aufklärung dieser Pneumonievorkommen die Analyse des Einzelfalles. Es konnte gezeigt werden, daß nicht spezifische, durch die Arbeit begründete Schädigungen in diesem Werk obwalten, sondern daß diese Pneumonien als Infektionskrankheit die Folgen sonstiger Einflüsse waren (langjährige Arbeitslosigkeit, dadurch bedingte Unterernährung, leichtsinnige Benutzung von Motorrädern nach schwerer Arbeit in sehr vielen Fällen usw.).

  4. 4.

    Gehäufte Pneumonievorkommen in bestimmten Industriebetrieben sind nicht ohne weiteres auf die Einatmung schädlicher Stäube und Gase zurückzuführen. Nur durch eine sorgfältige Untersuchung aller in Frage kommenden Faktoren ist bei dieser Infektionskrankheit die Möglichkeit einer Erklärung gegeben.

  5. 5.

    Zur Bekämpfung wurde die Berücksichtigung allgemeiner hygienischer und gesundheitlicher Forderungen empfohlen. Weitergehende Zwangsmaßnahmen sollen erst bei Versagen dieser Empfehlungen zur Durchführung gelangen.

Hinsichtlich aller Einzelheiten sei auf die Arbeit selbst verwiesen.

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Schrifttum

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Gundel, M., Heine, W. Untersuchungen über die Ursachen und zur Bekämpfung gehäufter Pneumonieerkrankungen in einem Industriewerk. Arch. Gewerbepath. 9, 248–268 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02123307

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