Verdünnungsmittel und ihr Einfluß bei der Leukozytenzählung

Zusammenfassung

Die Mitteilung vonEngelbreth-Holm undWinkel Smith über erhebliche Abnahmen der Leukozytenzahlen in 1%iger Essigsäure war Veranlassung, zahlreiche vergleichende Untersuchungen mit der von genannten Autoren angegebenen Lösung (Saponin 0,2, Natriumfluorid 2,0, Methylviolett 0,1, Aqu. dest. 200,0) durchzuführen. Zählungen 1/2 Stunde bis mehrere Tage nach der Blutentnahme ergaben in der Regel gut übereinstimmende Werte. Eine deutliche Abnahme der weißen Blutkörperchen nach 24 Stunden und länger in 1%igen Essigsäureverdünnungen gegenüber der angegebenen Saponinlösung konnte nicht erwiesen werden. Vergleichszählungen in derselben Verdünnungsflüssigkeit ergaben zuweilen einen geringeren mittleren Fehler bei Verwendung von Saponin-Natriumfluorid-Methylviolettlösung. Die Ursache wird darin gesehen, daß die Zellen in der Zählkammer bei Verwendung von 1%iger Essigsäure besonders nach längerem Stehen oft nur schwer differenziert werden können und das Auge infolge der hier notwendigen scharfen Beobachtung leicht ermüdet. Im Gegensatz dazu können die sehr deutlich blau gefärbten Zellen trotz Niederschlägen ohne Mühe und auch erheblich besser als in derTürkschen Lösung gezählt werden. Mikroskopische. Untersuchungen bei starken Vergrößerungen zeigen in der Essigsäurelösung noch nach 2 und mehr Tagen ganz gut erhaltene Zellen. Auch in der angegebenen Saponinlösung traten dann allmählich fortschreitende Zerfallserscheinungen ein. Vergleichende Nachuntersuchungen bei Patienten mit verschiedenen Erkrankungen werden in Anbetracht der Untersuchungsergebnisse genannter Autoren für notwendig gehalten.

Bei besonderen Reihenuntersuchungen hat sich mir die vonEngelbreth-Holm undWinkel Smith angegebene, frisch bereitete und in paraffinierter Flasche aufbewahrte Lösung bewährt, da die Zählung ohne Zweifel erleichtert wird.