Beziehungen zwischen Gesundheitszustand von Arbeitern und Länge ihrer An- und Abmarschwege zur Arbeitsstätte

Zusammenfassung

Der Untersucher hatte sich die Aufgabe gestellt nachzuprüfen, wie weit durch statistische Erhebungen feste Anhaltspunkte über die gesundheitliche Auswirkung langer Arbeitswege gewonnen werden können. Die Untersuchungen wurden an einem Ausgangsmaterial von 1801 Personen durchgeführt, deren Gesundheitszustand nach den Aufzeichnungen der Krankenversicherungsanstalten beurteilt wurde. Die Beobachtungszeit lag im Durchschnitt über 5 Jahre. Berücksichtigt wurden Erkrankungen, die eine 3 Tage oder länger dauernde Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatten. Die „AMZ“ wurden für 3 Arbeitsweggruppen — Arbeitsweg 0–15 Min., 16–30 Min. und mehr als 30 Min. — berechnet. Für die Krankheiten Angina, Grippe und Bronchialkatarrh konnten verwertbare „AMZ“ erzielt werden.

Angina und Bronchialkatarrh scheinen in der Häufigkeit ihres Auftretens nicht oder nur unwesentlich durch die Länge des Arbeitsweges beeinflußt zu werden. Bei Grippe ist es nicht auszuschließen, daß ein langer Arbeitsweg einen positiven Einfluß auf die Erkrankungshäufigkeit entfaltet. Bezüglich anderer Erkrankungen konnten auf Grund des vorliegenden Zahlenmaterials keine Schlüsse gezogen werden. Auch quantitativ verwertbare Zahlenangaben können von der Verarbeitung eines etwa 10mal größeren statistischen Ausgangsmateriales erwartet werden.