Zusammenfassung
Aufgabe der vorstehenden epidemiologischen Untersuchung war es, die Tatsachen des örtlichen und zeitlichen Auftretens des Erntefiebers bzw. Felfdiebers in das Licht derPettenkoferschen Auffassung von der örtlich-zeitlichen Bedingtheit der Seuchenentstehung zu stellen.
Dabei ist zugleich ein klärendes Licht gefallen auf die Zusammenhänge, in welchen dieses Ernte- oder Feldfieber zur Hepatitis epidemica, zurWeilschen Krankheit, zum epidemischen „Wasserfieber“ und zum Sumpfoder Schlammfieber steht. Zugleich haben wir gesehen, daß es sich bei allen diesen verwandten Krankheitszuständen umeine Endemizität der Krankheitsursachen handelt, welche in einer Reihe der Fälle eine Übertragung von Person zu Person vortäuscht. Damit wäre auch der soviel umstrittene infektiöse Charakter dieser Krankheitszustände geklärt.
So haben wir gesehen, daß auf diesem vonPettenkofer gewiesenen Forschungswege doch eine gewisse Klärung der Ätiologie zu gewinnen ist, die auf dem bakteriologischen bzw. parasitologischen Forschungswege nicht erreicht ist. Auch haben sich gewisse Anhaltspunkte für eine Verhütung dieser „neuen“ endemischen Krankheit ergeben, die, wenn sich ihre Beachtung als erfolgreich erweisen sollte, für die Durchführung des Vierjahresplanes, soweit dieselbe auf der Erntearbeit beruht, von Wichtigkeit sein würden.
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Wolter, F. Zur Ätiologie und Prophylaxe des Ernte- bzw. Feldfiebers in Südbayern. Arch. Gewerbepath. 9, 443–452 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02122987
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