Über Staublungenerkrankungen bei Gußputzern

Zusammenfassung

Die Fortsetzung systematischer Durchuntersuchung von Gußputzern — unter Ausschluß der Sandstrahlbläser — hat die hohe gesundheitliche Gefährdung dieser Arbeiter bestätigt.Unter 126 Putzern wiesen 69% Staublungen auf. Offene Lungentuberkulose wurde 10mal, also in 8% festgestellt.

Die Vermutung einer verschieden hohen Gefährdung der Eisenputzer und Stahlputzer erwies sich als zutreffend. Von 44 Eisenputzern fand sich bei 15,9% Silikose II oder III, von 56 Stahlputzern bei 32,1%, also die doppelte Anzahl. Die Offentuberkulösen entstammten überwiegend den Stahlputzereien.

Von 53 Todesfällen bei Gußputzern war mindestens in 58,5% Lungenkrankheit die Todesursache. Auch hier überwiegen bei den Todesfällen an Lungenerkrankungen die Stahlputzer gegenüber den Eisenputzern.

Als Ursache für die erhöhte Gefährdung der Stahlputzer kommen in Betracht das festere Einbrennen des Formsandes, das die Beseitigung mit dem fein zerstäubenden Preßluftgerät erfordert, der Zusatz von Chamotte zur Formmasse bei Fehlen der Beimengung von Kohlenmehl, der stärkere SiO₂-Gehalt des verwendeten Formsandes und schließlich die — vielleicht örtlich bedingte — geringere Verwendung des Sandstrahlgebläses beim Stahlgußputzen.

Am stärksten betroffen erwiesen sich die Feinputzer einer Stahlputzerei, welche die grob vorgeputzten Stücke ausschließlich mit dem Preßlufthammer fertig bearbeiten.