Vergleichende Untersuchungen an Staublungen

Zusammenfassung

• 1. Es wurden zum erstenmal systematisch an den Lungen von 100 Staubkranken in 692 Stellen Veraschungen angestellt und 564 Kieselsäure-, sowie 480 Titananalysen vorgenommen. Alle Werte werden mitgeteilt.

• 2. Es ergab sich, daß weder der Schweregrad der Staublungenkrankheit, noch der Umfang der Staubherde, noch die Stärke der Lymphknotenschwellung von dem TiO₂-, SiO₂- oder Aschengehaltallein abhängt. Jede Form der Staubkrankheit mäßigen, mittleren oder schweren Grades kann den gleichen Gehaltmengen zugeordnet sein.

• 3. Die Spitzenwerte der Einlagerungen finden sich bei den erheblicheren Graden, aber nicht nur bei den schwersten Formen des Staubleidens.

• 4. Es muß die individuelle Reaktionsweise die Art der Antwort auf die eingeatmeten Stäube entscheidend mitbeeinflussen. Alter, Berufsdauer oder Arbeitsart sind nicht ausschlaggebend.

• 5. Bei einem Menschen mit mehreren verschieden umfangreichen Staubherden verhalten sich die Staubschwielengrößen zueinander wie die Staubmengen in den Schwielen.

• 6. Die Tuberkulose bei Silikose unterscheidet sich auch chemisch grundsätzlich danach, ob sie als Zusatztuberkulose bereits fertige Staubknoten befällt, oder beim Entstehen von Herden (Kombinationsform) mitwirkt. Bei der ersten Art gilt das Größengesetz der Staubschwielen, bei der zweiten gilt es nicht; hier bestimmt die Tuberkulose also allein die Größe der Herde.

• 7. Bei kavernösen Einschmelzungen geht auffällig viel TiO₂ verloren.