Die Krebssterblichkeit des niederrheinischen Kreises Mörs in den Jahren 1919–1923, eine lokalstatistische Untersuchung

Zusammenfassung

Verfasser hat an 18 Standesämtern des Kreises Mörs die Todesbescheinigungen der Jahre 1919–1923 durchgesehen und an Hand dieser die Gesamtsterblichkeit in diesen Jahren festgestellt. Aus diesen Todesbescheinigungen hat er die Gesamtzahl der Krebstodesfälle herausgesucht und kommt zu der Zahl 518.

Er hat nun, um eine etwaige besondere Entstehungsursache der Krebserkrankung ermitteln zu können, die einzelnen Stadt- und Landgemeinden gesondert untersucht und aufgeführt. Nach Möglichkeit sind alle Fehler, die einer Kleinstatistik anhaften können, ausgeschaltet worden.

Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß im Kreise Mörs die ausgesprochenen Landgemeinden viel mehr vom Krebs befallen sind wie die Stadt- resp. Industriegemeinden. Es ist nicht festzustellen, daß eine besondere Berufsklasse hauptsächlich an Carcinom erkrankt. Ebenso ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Mitwirkung hereditärer Einflüsse. Dagegen ließen sich in den prozentual stärker vom Krebs befallenen Gemeinden durchweg vermehrte Bodenfeuchtigkeit, höherer Grundwasserstand, erheblichere Nebelbildung und primitivere Bau- und Entwässerungsverhältnisse nachweisen, die ebenfalls einer Durchfeuchtung der Wohnungen Vorschub leisten.

Die Ergebnisse sind daher geeignet, die Behlasche Hypothese von der disponierenden Wirkung erhöhter Bodenfeuchtigkeit zu stützen.