Zusammenfassung
In mehreren Versuchsreihen wurden entmilzte Karpfen mitTrypanoplasma infiziert. Als Kontrolle des Entmilzungseinflusses wurden fischpathogene Bakterien (Pseudomonas punctata—Karpfenseptikämieerreger) verwendet. Die Art der Versuchsanordnung ist auf S.471 dargestellt. Diese Versuche haben folgendes Ergebnis gezeitigt: 1.Trypanoplasma cyprini ruft bei entmilzten Karpfen keine Krankheitserscheinungen hervor. 2.Pseudomonas-Stämme verstärken in hohem Grade ihre pathogene Wirkung bei entmilzten Karpfen. 3. Temperaturerhöhung des Wassers (bis 18°), in dem entmilzte und infizierte Karpfen gehalten wurden, hat keinen Einfluß auf den Verlauf derTrypanoplasma-Infektion. 4. Bei niedriger Temperatur verschwindetTrypanoplasma sehr rasch aus dem Blutkreislauf und ist dann in den inneren Organen und in der Gehirnflüssigkeit zu finden. Bei höherer Temperatur treten diese Flagellaten in großer Menge im Blute auf, ohne jedoch Krankheitserscheinungen hervorzurufen. 5. Auf Grund dieser Ergebnisse kann man annehmen, daßTrypanoplasma-Infektion bei Teichfischen als Krankheitsursache nicht in Frage kommt, sogar wenn die Fische durch andere Krankheiten oder ungünstige Lebensbedingungen geschwächt sind. 6. Die Fischmilz hat eine ebenso wichtige Rolle bei der Bildung der Abwehrkräfte wie die Warmblütermilz.
Schrifttum
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Die Arbeit habe ich während meiner früheren Tätigkeit in dem Fischereibiologischen Institut der Universität in Krakau (Leiter: Prof. Dr. T.Spitschakoff) und in dem Protozoologischen Laboratorium des Instituts für Schiffs- und Tropen-hygiene inGdingen (Leiter des Instituts: Dr. J.Morzycki, Laboratoriumsleiter: Dr. E.Nowicki) ausgeführt.
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Nowicki, E. Zur Pathogenität der Trypanoplasma cyprini. Z. F. Parasitenkunde 11, 468–473 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02122014
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