Zusammenfassung
Es werden Änderungen des Ekg. von Hypertonikern und Kranken mit Angina pectoris und Koronarsklerose beschrieben, die spontan im Laufe des Tages eintreten. Sie bestehen in Veränderungen des ST-Stückes und der T-Zacke.
Bei ein und demselben Kranken kann das Ekg., das an aufeinanderfolgenden Tagen zu ungefähr der gleichen Tageszeit aufgenommen wird, beträchtliche Verschiedenheiten im Verhalten von ST und T zeigen.
Von 47 bisher beobachteten Kranken hatten nicht weniger als 20 solche „Tagesschwankungen”.
Daraus folgt, daß bei der Beurteilung von Behandlungsverfahren, namentlich auch von Medikament- und Hormonwirkungen, diese Tagesschwankungen berücksichtigt werden müssen. Als Beispiel wird ein Deriphyllinversuch und eine Progynonbehandlung angeführt.
Die für die Tagesschwankungen des Ekg. möglichen Ursachen werden besprochen.
Die Tagesschwankungen des Ekg. scheinen eine prognostische Bedeutung zu haben. Wenn sich das Ekg. spontan ändert oder durch Deriphyllin verändert werden kann, scheint die Prognose besser zu sein, als wenn solche Änderungen nicht auftreten.
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Hermann, G. Über Änderungen der ST- und T-Form des Elektrokardiogramms im Laufe des Tages („Tagesschwankungen”). Archiv für Kreislaufforschung 3, 209–222 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02121170
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