Lungenkreislauf und Kontraktilität des rechtsventrikulären Myokards bei primärer pulmonaler Hypertonie

Zusammenfassung

Der Lungenkreislauf, die Kontraktilität des rechtsventrikulären Myokards und der rechtsventrikuläre Sauerstoffverbrauch wurden bei 10 gesunden Probanden (Gruppe 1) und 10 Patienten mit primär vaskulärer Form der pulmonalen Hypertonie (Gruppe 2) während eines ergometrischen Belastungstests und in Ruhe untersucht. Die Patienten der Gruppe 2 ließen gewöhnlich deutlich dilatierte Lungenstrukturen (Pars intermedia) in der Röntgen-Thoraxübersicht erkennen. Nahezu alle Patienten mit pulmonaler hypertonie hatten Menocil, ein Pharmakon, das als Appetitzügler im Handel war, eingenommen. Die Meßwerte beider Gruppen unterschieden sich beträchtlich vor allem während und nach mäßiger Belastung. In Gruppe 1 konnte keine bedeutende Veränderung des Lungenkreislaufes, des Gesamtlungenstrombahnwiderstandes, des kontraktilen Zustandes und des Sauerstoffverbrauches des rechtsventrikulären Myokards beobachtet werden. Alle bestimmten Werte blieben im Normbereich. In Gruppe 2 jedoch bewirkte schon ein mäßiger ergometrischer Belastungstest einen erheblichen Anstieg der oben genannten Werte, wahrscheinlich mehr durch Steigerung des Afterloads als des Preloads der rechtsventrikulären Muskulatur. Sein Maximum wurde meistens 2 Minuten nach dem Belastungsende erreicht. Als ein Ergebnis des unökonomisch hohen Sauerstoffverbrauches schien die Grenze der myokardialen Kapazität bald erreicht und eine akute Rechtsherzinsuffizienz drohte, wenn die Belastung länger als 3 Minuten durchgeführt wurde oder höhere Belastungswerte gewählt wurden.

Summary

Pulmonary circulation, right ventricular contractility, and dynamics were investigated in ten healthy patients (Group 1) and ten patients with primary pulmonary hypertension (Group 2) during ergometric load-tests and at rest. The patients of Group 2 generally were selected by dilated pulmonic structures in the roentgenography of the chest. Nearly all of them have taken “Menocil”, a medicament, which should diminish the appetite and probably effected their disease.

The measured values differed significantly during and after moderate exercises between both Groups. In Group 1 no significant variations of the pulmonary circulation, the total pulmonary resistance, the contractile state and the oxygen consumption of the right ventricular myocardium were observed. All determined values remained in normal extents. In Group 2, however, moderate ergometric load-test induced an intensive increase of the aforementioned values apparently by raising the Afterload more than the Preload of the right ventricular myocardium. Its maximum mostly was reached 2 minutes after the end of the exercise.

As a result of the uneconomical oxygen consumption the limit of myocardial capacity may soon be attained and an acut right heart failure may be expected, when a longer exercise duration or an ergometric test with higher load values are applied.