Zusammenfassung
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1.
Schon zu einer Zeit nach Infektion von Kaninchen mit Oozysten vonEimeria stiedae, wo Parasiten in den Gallengangsepithelien noch nicht gefunden werden, zeigen sich in den proximalen Leberpartien in der Umgebung kleinster Gallengänge, die in der Nähe größerer Venae interlobulares liegen, Infiltrationen von Lymphozyten, eine Erscheinung, die als Gewebereaktion auf die Durchwanderung der Sporozoiten aufzufassen ist.
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2.
Mit dem Auftreten auch nur vereinzelter Parasiten in den Gallengangsepithelien geht eine Dilatation der Gallengänge einher, direkt bewirkt durch eine überstürzte Vermehrung der Epithelien, als deren Ursache der von den Parasiten gesetzte Reiz anzusehen ist.
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3.
Die nach Einsetzen der Merozoitenaussaat erfolgenden Epithelhyperplasien und papilliformen Wucherungen sind als normale Reaktionen des Epithels auf einen chronischen Reiz anzusehen.
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4.
Die im weiteren Verlauf der Infektion einsetzende Bindegewebeproliferation entspricht dem Bilde einer Hepatitis interstitialis. Die entstehenden sekundären Gallengänge entstehen immer als Wucherungen von den ursprünglichen und stehen immer mit diesen in Verbindung.
Schrifttum
Felsenthal, S. u.S. Stamm: Virchows Arch.132 (1893).
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Minning, W. Zur Entstehung der Kokzidienknoten in der Leber von Kaninchen. Z. F. Parasitenkunde 9, 61–72 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02120305
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02120305