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Heilungsvorgänge an den Lippen-Kieferspalten eines Keimlings von 23,3 mm Länge

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Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der Keimling To 2 (23,3 mm) mit doppelseitiger Lippen-Kieferspalte zeigt fast den gleichen Befund wie der von mir (1936) beschriebene Keimling Scha (22 mm). War bei dem letzteren die Spalte fast geschlossen, so ist sie hier auf der einen Seite eben überbrückt, auf der anderen verengt. Verengerung und Überbrückung liegen genau im Bereich des wachsenden Zwischenkiefers. Die in der vorigen Arbeit vertretene Ansicht, daß durch den Wachstumsdruck des Zwischenkiefers die früher entstandenen Spalten zu mehr oder weniger starker Verheilung gebracht werden, konnte in dieser Arbeit nicht nur bestätigt, sondern auch erweitert werden. Denn an allen Spalträndern ist—wiederum im Bereich des Zwischenkiefers—die Basalmembran verdickt und deutet somit stärkeres mesodermales Wachstum an. Die AnsichtVeaus, die Spalte sei durch eine dynamische Schwäche des Mesoderms entstanden, wird dadurch erneut widerlegt. Das in der linken Spalte liegende Epithel ist, wie beim Keimling Scha, der Nasenpfropf, nichtVeaus „persistierende Epithelmauer”. Das wird bewiesen durch untergehende Kerne und fettige Degeneration in den Epithelwirbeln, die normalerweise immer in den Nasenpröpfen vorkommen. Der vonVeau angenommene Riß in der Epithelmauer ist durch äußeren Druck in diesem degenerierten Bezirk entstanden. Die Befunde an diesem Keimling werden also folgendermaßen gedeutet: Die primär aus nicht bekannter Ursache entstandenen Lippen-Kieferspalten zeigen deutliche Anzeichen einer sekundären Verheilung. Durch das Wachstum des Zwischenkiefers wird diese Verheilung eingeleitet. Sie hat auf einer Seite schon zur Überbrückung der Spalte, auf der anderen zu ihrer Verengerung geführt.Peters schon 1913 geäußerte Auffassung über die Möglichkeit einer Verheilung von Scharten wird erneut gestützt.

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Maurer, H. Heilungsvorgänge an den Lippen-Kieferspalten eines Keimlings von 23,3 mm Länge. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 107, 203–211 (1937). https://doi.org/10.1007/BF02120118

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