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Über die Thrombose der Venen der Kubitalgegend

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Hautvenen der Kubitalgegend (V. mediana cubiti, V. cephalica, V. basilica), vorwiegend solche mit Zeichen mechanischer Läsion nach Injektionen und Punktionen, von 63 nicht ausgewählten Sektionsfällen wurden an Querschnitten und Häutchenpräparaten untersucht.

  2. 2.

    Die beobachteten Wandläsionen und die anschließenden Heilungsvorgänge werden beschrieben. Perivaskuläre Blutungen und dissezierende Blutungen der Media sind häufige Folgen des Kanüleneinstichs.

  3. 3.

    Bei 41 Fällen wurden einseitige, bei 10 Fällen doppelseitige obturierende oder parietale Thromben festgestellt (bei 9 Fällen nur an Häutchenpräparaten als feine thrombotische Auflagerungen). Die Gesamthäufigkeit der Thrombosen kubitaler Venen beträgt damit an unserem Material 80%. — Größe, Form und wechselnde Zusammensetzung der beobachteten Thromben werden beschrieben.

  4. 4.

    Die Thrombose kubitaler Venen ist ein pathogenetisch nicht einheitlicher Vorgang, an dem mit Sicherheit die mechanische Wandläsion, vermutlich die Änderung der Blutbeschaffenheit durch Injektionen und sehr wahrscheinlich auch die Verschlechterung der allgemeinen Kreislaufverhältnisse ante finem beteiligt sind.

  5. 5.

    Morphologisch faßbare Schädigungen des Endothels durch die injizierten Lösungen konnten auch an den Häutchenpräparaten nicht nachwegwiesen werden.

  6. 6.

    Die Thrombusorganisation erfolgt in den Frühstadien vor allem durch Fibroblastenwucherungen bei gleichzeitiger Ausbildung verzweigter und anastomosierender Spalten und Lücken innerhalb des Thrombus. Die Mitwirkung von Granulationsgewebe bei der Organisation ist im Bereich der primären Wandläsion und in fortgeschrittenen Stadien zu beobachten.

  7. 7.

    Bei 14 Fällen wurden Spätveränderungen nach Thrombosen als organisierte Thromben festgestellt. Hierzu rechnen Obliterationen, grobnetzige bzw. siebartige Umwandlung obturierender Throm ben, Ausbildung von Strägen und Gewebsbrücken und thrombogene Intimapolster, die oft als solche nicht mehr zu erkennen sind, sondern ganz Intimapolstern anderer Genese (phlebosklerotische Intimaverdickungen) gleichen.

  8. 8.

    Sichere Beweise für die embolische Verschleppung von Thromben kubitaler Venen haben sich nicht ergeben. Doch muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß Thrombosen von Venen der Kubitalgegend gelegentlich Quell kleinerer Lungenarterienembolien sind.

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Schrifttum

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Sinapius, D. Über die Thrombose der Venen der Kubitalgegend. Archiv für Kreislaufforschung 24, 26–45 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02120026

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