Die Klinik der Arteria subclavia dextra lusoria

Zusammenfassung

• 1. Bei112 Patienten ist eine A. lusoria (aberrierende A. subclavia dextra) entdeckt worden. Bei 74 Untersuchten erbrachte die während eines Bariumbreischluckes angefertigte Thoraxaufnahme den ersten Hinweis auf die Gefäßanomalie.

• 2. Auf Grund von 55 Röntgen-Schirmbildaufnahmen des Thorax mit kontrastgefülltem Oesophagus darf eineHäufigkeit der Gefäßanomalie von 0,6% angenommen werden. Die Frauen sind mehr als zweimal so häufig betroffen wie die Männer.

• 3. Jeder zehnte Patient mit einer A. lusoria klagte über Beschwerden beim Schlucken. Es besteht kein sicherer Zusammenhang zwischen der Größe des lusurierenden Gefäßes und dem Ausmaß derDysphagie.

• 4. DasRöntgenbild der A. lusoria ergibt bereits als übliches sagittales Thoraxnativbild Hinweise auf eine A. lusoria. Der kontrastgefüllte Oesophagus zeigt drei typische Impressionsbilder, die als “Lusoriaband”, als “Lusoriakerbe”, und als “Lusoriabett” beschrieben werden.

• 5. Diesphygmographische Untersuchung der Armarterien wird in der Weise der “Pulskettenregistrierung” als eine neue Methode zur Klärung der Frage eingeführt, ob das im Röntgenbild entdeckte Lusoriagefäß eine A. subclavia dextra ist. Der Vorgleich der Pulslaufzeit rechts und links und die Ermittlung der Verzögerungszeit haben sich als geeignet erwiesen, diese Frage zu beantworten.

Summary

• 1. There was found an Arteria Lusoria (aberrant right subclavian artery) in 112 patients; in 74 cases the chest X-ray during a barium meal led to the first suggestion of this arterial anomaly mentioned.

• 2. The incidence rate of this anomaly was assumed to be 0.6 per cent based on 1400 chest X-ray examinations with barium swallows. Women are at least two times more affected than men.

• 3. 10 per cent of the patients having an Arteria Lusoria complained of dysphagia. There was no significant correlation between the diameter of the Arteria Lusoria and the complaints of dysphagia.

• 4. Usual a. p. roentgenograms of the chest already indicate the presence of an Arteria Lusoria. There are three typical impressions in the barium filled oesophagus described as “Lusoriaband”, “Lusoriakerbe”, and “Lusoriabett”.

• 5. Sphygmography of the brachial arteries by means of simultaneous multi-sphygmography is introduced as a new method to determine wether or not Arteria Lusoria seen on X-ray will be an Arteria Subclavia dextra. Comparison of the pulsewave duration of each arm and the determination of the delay are proven methods to answer these questions.