Die Normalisierungstendenz des Elektrokardiogrammes nebennierenbestrahlter Angina pectoris-Kranker

Zusammenfassung

• 1. 28 von 38 elektrokardiographisch untersuchten Fällen von Angina pectoris simplex waren nach einer oder mehreren Nebennierenbestrahlungsserien teils subjektiv gebessert, teils völlig beschwerdefrei (durchschnittlich 11 Monate lang).

• 2. 16 von diesen 28 subjektiv gebesserten Fällen zeigten vor der Behandlung ein pathologisches Elektrokardiogramm, und zwar 13 vom vorwiegenden Typus der diffusen (11) bzw. zirkumskripten (2) Hypoxie des Herzmuskels, 3 vom vorwiegenden Typus intraventrikulärer Reizleitungsstörungen.

• 3. In 10 von diesen 13 Fällen war das Hypoxie-Ekg. (teils in Ruhe, teils nach Arbeit) nach den Bestrahlungen übereinstimmend mit dem subjektiven Befinden teilweise oder ganz normalisiert. — In 3 subjektiv gebesserten Fällen mit Ekg. vom Hypoxietypus und in dreien mit solchen vom Typus irreversibler intraventrikulärer Reizleitungsstörungen änderte sich objektiv nichts. — Einer von den drei ersteren starb vier Monate später an Koronarverschluß.

• 4. Sieben therapeutische Versager mit Hypoxie-Ekg. zeigten auch keine Normalisierungstendenz des Ekg.

• 5. Beziehungen zwischen Höhe des Blutdruckes und Reaktion des subjektiven Befindens bzw. des Ekg. waren nicht erkennbar.

• 6. Die häufige Normalisierung des Ekg. von nach Nebennierenbestrahlungen subjektiv gebesserten bzw. beschwerdefrei gewordenen Fällen von Angina pectoris wird als objektiver Anhaltspunkt für Berechtigung und Wirksamkeit dieses therapeutischen Verfahrens gewertet und theoretisch erörtert.