Luftembolie. Theoretische und experimentelle Untersuchungen über das Zustandekommen der Embolisierung von Gefäßen durch Luft

Zusammenfassung

• 1. Es wird aus der Literatur über die im Tierexperiment sowohl bei venöser als auch arterieller Luftembolie erziclten, zum Teil widersprechenden Befunde und die daraus sich ableitenden verschiedenen Theorien über die Wirkungsweise in die Blutbahn eingedrungener Luft referiert.

• 2. Es werden unter Verwendung von Modellvorstellungen Berechnungen über das Zustandekommen der Luftembolien im Gefäßsystem durchgeführt.

• 3. Die gewonnene Formel wird mit einer einfachen Versuchsanordnung geprüft.

• 4. Es ergibt sich, daß der zum Hineinpressen von Luftblasen in sich verengernde Gefäße bzw. zu deren Hindurchpressen aufzuwendende Druck ganz grob durch den Quotienten$\frac{{2\sigma }}{{r*}}$ gegeben ist, wobei σ die Oberflächenspannung des Blutes gegen Luft, r^* der kleinste Radius des sich verengernden Gefäßes ist. Der Faktora, der Verjüngungsgrad des Gefäßes, wirkt sich bei höheren Drucken, wie sie im Blutkreislauf vorkommen, kaum aus.

• 5. Es wird versucht, die Ergebnisse auf die zahlreichen tierexperimentellen und klinischen Befunde der Literatur anzuwenden. Es ergibt sich, daß die verschiedensten, einander scheinbar widersprechenden Befunde und Doktrinen mit einer gemeinsamen theoretischen Basis erklärt werden können.

• 6. Die Möglichkeiten einer Therapie der Luftembolie werden kurz erwähnt.