Zusammenfassung
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1.
Die Binnenmuskulatur der Zunge entsteht an Ort und Stelle aus dem embryonalen Bindegewebe.
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2.
Gleichzeitig mit der mächtigen Zunahme der Binnenmuskulatur ändert die Zunge ihre Form, obwohl sie während dieser Entwicklungsphase noch zwischen den vertikal stehenden Gaumenfortsätzen eingeschlossen ist. Die Formveränderung ist somit auf die Entwicklung der Binnenmuskulatur zurückzuführen.
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3.
Die Wölbung der Oberfläche der Zunge stimmt auch noch in späteren Stadien, in welchen die Gaumenplatten bereits horizontal eingestellt sind mit der Wölbung der Unterfläche des Gaumengewölbes nicht überein. Diese Tatsache im Zusammenhalt mit den unter 2. angeführten Angaben führen zur Schlußfolgerung, daß die Formveränderung der Zunge eine aktive Umgestaltung derselben nicht aber die (passive) Folge der Entwicklung des sekundären Gaumens darstellt.
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4.
Die Zungenspitze ist auch noch in jenen Entwicklungsstadien ausschließlich von embryonalem Bindegewebe ausgefüllt in welchen die übrigen Abschnitte der Zunge bereits Muskeln besitzen.
Literaturverzeichnis
Lewis, W.: Die Entwicklung des Muskelsystems. Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen vonKeibel undMall. Leipzig: S. Hirzel 1910.
Kallius, E.: Anat. H.85/86.
Kallius, E.: Anat. H.123/124.
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Pons-Tortella, E. Zur Entwicklung der Form und der Muskulatur der Zunge beim Menschen. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 105, 72–78 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02118330
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02118330