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Der Ikterus bei Lithiasis des Haupt-gallenwegs

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der bei der Lithiasis des Choledochus beobachtete Ikterus ist in der Mehrzahl der Fälle ein mechanischer Ikterus, der durch die Obstruktion des Hauptgallenwegs verursacht ist, aber kein hepatischer Ikterus.

Es ist zwar leicht, experimentell durch Ligatur oder Resektion des Choledochus eine Gallenretention hervorzurufen, aber um die Resultate richtig zu deuten, muß man bedenken, daß gewisse Tierarten sich besser als der Mensch, gegen die Gallenimprägnation schützen können. Besonders der Hund zeigt eine sehr niedrige Exkretionsschwelle für Bilirubin und scheidet die im Organismus zurückgehaltenen Gallenpigmente rasch durch den Urin wieder aus.

Die histologischen Veränderungen der Leber, die man bei Chöledochusverschluß experimentell und klinisch beobachtet hat, unterscheiden sich erheblich, von denen, die bei ikterogener Hepatitis auftreten.

Beim Menschen rufen die im Choledochus sitzenden Steine oft nur einen unvollständigen Verschluß hervor, wenn der Ductus erweitert ist. Die biliäre Stase wird intensiver, wenn eine Choledochitis hinzukommt. Die Cholelithiasis kann sich ohne Ikterus entwickeln, der Ikterus kann leichter, urobilinurisch sein, er kann kontinuierlich und intensiv auftreten. Außer einer plötzlichen Veränderung der Intensität des Ikterus gestattet keine Eigenschaft der Gallenretention, die Differentialdiagnose gegen hepatischen Ikterus zu stellen außer einer plötzlichen Änderung der Intensität.

Bei Cholelithiasis erlaubt im Gegensatz zu Hepatitis die Duodenalsondierung mit Magnesiumsulfat oft, die biliäre Retention plötzlich herabzusetzen.

Die Differentialdiagnose zwischen Leberikterus und Ikterus durch Choledochusverschluß scheint heute leichter zu sein. Denn im 2. Fall besteht immer eine starke Lebervergrößerung von besonderem Charakter, da die hinter dem Hindernis gestaute Galle die Leber vergrößert.

Die Diagnose zwischen Steinverschluß und Krebsverschluß des Choledochus wird durch die Duodenalsondierung erleichtert, die es bei der Lithiasis gestattet, Galle herauszubefördern. während man beim Carcinom wenigstens in fortgeschrittenen Stadien keine Galle erhalten kann.

Die Duodenalsondierung mit Einträufelung von Magnesiumsulfat ist eine ausgezeichnete Behandlung, die es erlaubt, entweder die Steine zu extrahieren, nachdem man den Ikterus zum Verschwinden gebracht hat oder zuweilen auch die Ausstoßung der Steine zu erreichen.

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Brulé, M. Der Ikterus bei Lithiasis des Haupt-gallenwegs. Klin Wochenschr 12, 1877–1880 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02116302

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02116302

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