Zusammenfassung
Mit Hilfe der Iontophorese sind wir imstande, Kokain und Adrenalin in das Trommelfell durch die intakte Epidermis einzuführen.
Die mit Kokain-Adrenalin-Lösung getränkte Watte wird mit dem positiven Pol durch das oben beschriebene Instrument verbunden. Das Instrument wird unter Druck auf das Trommelfell aufgesetzt und so fixiert.
Die bestgeeignete Lösung ist die 20% Kokainlösung, vermischt mit relativ großer Menge von Suprarenin.
Die Stromstärke beträgt 1,5–2,0 M.A.
Während das Verfahren bei chronisch entzündetem Trommelfell auf Schwierigkeiten stößt, da es nicht selten Schwindelerscheinungen und Schmerzen mit sich bringt, darf es bei akuter Otitis als einfach gelten.
Das chronisch veränderte Trommelfell verlangt längerdauernde Stromeinwirkung, die akute Media im Durchschnitt 3–4 Minuten.
Die Anästhesie beschränkt sich auf die Stelle, auf welche das Instrument aufgedrückt wurde. Sie ist in der Regel so vollkommen, daß die Parazentese empfindungslos ausgeführt werden kann.
Für Furunkulose des Gehörgangs ist die Methode wegen mangelnder Tiefenanästhesie wenig geeignet.
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Albrecht, W. Neue Versuche zur lokalen Anästhesierung des Trommelfells. Archiv f. Ohrenheilkunde 85, 198–215 (1911). https://doi.org/10.1007/BF02114916
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02114916