Tödliche Nicotinvergiftung bei fehlerhaft durchgeführtem Nicotintest

Summary

An intravenous nicotine test was performed on a 23-year-old female in order to diagnose a diabetes insipidus. The patient died during the injection unexplainedly. The chemical analysis performed after autopsy showed surprisingly high nicotine amounts, indicating that the lethal dose (40 to 60 mg per os) had been exceeded. Animal tests were carried out in order to determine the amount actually injected and the experimental figure arrived at was a dose of 440 mg. The inquest showed that by mistake 0.5 ml of a 97% solution of nicotine, that is a total of about 490 mg had been injected intravenously instead of the prescribed 1 to 3 mg. In view of the toxicity of nicotine, it is recommended that the nicotine test in this form be abandoned, especially since there are a number of other diagnostic tests available.

Zusammenfassung

Bei einer 23 Jahre alten Berufspraktikantin sollte zur Abklärung eines Diabetes insipidus ein Nicotintest in seiner intravenösen Form durchgeführt werden. Noch während der Injektion verstarb die Patientin, ohne daß dafür zunächst eine Erklärung gefunden wurde. Die orientierende chemische Analyse im Anschluß an die Leichenöffnung ergab überraschend hohe Nicotingehalte, die auf ein Mehrfaches der tödlichen Dosis (40 bis 60 mg per os) schließen ließen.

Zur genauen Bestimmung der tatsächlich zugeführten Menge wurden Tierversuche durchgeführt. Danach war eine Zufuhr von 440 mg anzunehmen. Die gerichtliche Nachprüfung ergab, daß infolge eines Denkfehlers statt der für den Nicotintest vorgesehenen 1 bis 3 mg insgesamt 0,5 ml einer 97%igen Nicotinlösung, d. h. ca. 490 mg Nicotin, intravenös injiziert worden waren.

Im Hinblick auf die Toxicität des Nicotins wird empfohlen, den Nicotintest in dieser Form zu verlassen, zumal eine ganze Reihe anderer diagnostischer Möglichkeiten zur Verfügung stehen.