Zum Wesen der vestibularen Relationstests — “Doratest”

Zusammenfassung

Die Richtungstendenzen$(\begin{array}{*{20}c} {re.} \\ \leftarrow \\ \end{array} oder\begin{array}{*{20}c} {li.} \\ \to \\ \end{array} )$ des Nystablaufs kommen in erster Reihe in der während einer “Gipfelperiode” ausgezählten Nystfrequenz (der r. K.) nach rechts oder links zum Ausdruck. Gewissen Zwischenstadien des Kampfes der l. K. gegen die r. K. werden aber die Zahlen der Nystfrequenz nicht immer hinreichend gerecht. Es ist daher ratsam, Zeichen des “Spaltungsnyst” besonders zu vermerken. Die drei Grade des Spaltungsnyst werden kurz in folgender Weise ausgedrückt: I, eingeklammert ($\begin{array}{*{20}c} {re.} \\ \leftarrow \\ \end{array} l.{\mathbf{ }}K.$). II und III uneingeklammert. II$\begin{array}{*{20}c} {re.} \\ \leftarrow \\ \end{array} l.{\mathbf{ }}K.$ III$\begin{array}{*{20}c} {re.} \\ \leftarrow \\ \end{array}$Dev. Die Rechtsrichtung (der l. K.) unseres Beispiels bedeutet also eineGegenrichtung zu den als “links” gerichtet registrierten Nystfrequenzen, deren übliche Bezeichnung ja auf der Richtung der r. K. beruht.

Man entdeckt in einem Befundschema der “Doratests” auf den ersten Blick, wenn seitens der l. K. in dem harmonischen Zusammenspiel von l. K./r. K. dysharmonische Einflüsse vorhanden sind, wie sie seitens der r. K. in der Reihe IV unseres obigen Schemas in die Augen springen. Hierbei sei erwähnt, daß ein Spaltungsnystagmus I. Grades (“träger” Nyst) auch durch technische Unvollkommenheit der Calorisierung oder durch — individuelle in der Breite des Normalen liegende — Erregbar-keitsträgheit verursacht sein kann.

Im allgemeinen läßt sich mittels derDoratests, trotzschematischer Befundseintragung, in ausreichendem Maße die Modulationsfähigkeit und Modulationsneigung der pathophysiologischen Richtungen des Nystagmus als einer “Einheit”, bis zu gewissem Grade,individuell spezifisch zum Ausdruck bringen.