Zusammenfassung
Mehr als ¼ (29%) unserer Kranken mit gutartigen Eirstockgeschwülsten klagten über atypische Blutungen. Davon waren in beinahe gleicher Zahl von der Regel abweichende aber cyclische Blutungen (45%) und acyclische Blutungen (49%) und nur bei einem Bruchteil (6%) bestand eine Amenorrhöe. Bei mehr als der Hälfte dieser Kranken mit Blutungsbeschwerden (52,0%) hatten wir Gelegenheit zur histologischen Untersuchung der Gebärmutterschleimhaut.
Den Zusammenhang dieser Blutungsanomalien mit den einzelnen Geschwulstarten betreffend, konnte folgendes festgestellt werden:
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1.
Neben Granulosazzelgeschwülsten (Häufigkeit 3,2%) klagten alle Kranken über gestörte Regelblutung. Die Blutungstörungen konnten auf das durch die Geschwulst erzeugte Follikelhormon zurückgeführt werden.
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2.
Die Thecazellgeschwülste, die in unserem Krankengut in einer Häufigkeit von 0,2% gefunden wurden, verursachten infolge inhrer Follikelhormonproduktion in jedem Falle Störungen der Blutung.
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3.
Ovarielle Endometriosen (Häufigkeitszahl 9,5%) verursachten nur selten (7,1%) Blutungsstörungen, welche vielleicht auf die Wirkung des Follikelhormons zurückgeführt werden müssen.
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4.
Teratome des Ovars (Häufigkeit 18,6%) verursachten in unserem Material in 10,92% der Fälle regelwidrige Blutungen, die in ¾ der Fälle ovariellen, in ¼ uterinen Ursprungs waren. Die im Anschluß an solche Geschwülste auftretenden Blutungsanomalien müssen vielleicht auf mechanische Ursachen zurückgeführt werden.
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5.
Seröse Cysten (Häufigkeit 50,0%) sind nur selten (10%) mit Blutungsbeschwerden verbunden. Die Störungen sind auf mechanische Einflüsse zurückführbar.
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6.
Pseudomucinöse Cystome (Häufigkeit 14,4%) verursachten Blutungsstörungen noch seltener als die serösen Cystome (6,5%). Die verursachten Störungen sind auch hier vielleicht mechanischen Ursprungs.
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7.
Bei den Fibromen des Eirstocks (Häufigkeit 3,6%) und bei denBrennerschen Geschwülsten (Häufigkeit 0,7%) konnte kein Einfluß derselben auf die Menstruation nachgewiesen werden.
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Scipiades, E. Gebärmutterblutungen bei gutartigen Eierstockgeschwülsten. Arch. Gynak. 175, 99–112 (1944). https://doi.org/10.1007/BF02112050
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02112050