Der Einfluß von Tuben- und Mittelohrkomplikationen auf das Gehör nach Fensterung

Zusammenfassung

Auch bei technisch einwandfrei ausgeführter Fensterungs-Operation und gut funktionierender Fistel werden vereinzelt unbefriedigende oder auch negative Resultate beobachtet. Dieselteneren und schwerwiegenderen Störungen sind durch traumatische Entzündungen am Plastiklappen und Innenohr verursacht. Häufiger wurden von uns geringere Beeinträchtigungen des Gehörs, die vom Mittelohr und der Tube ausgingen, gefunden. Trommelfellperforationen, die während oder nach der Operationen entstehen, führen zur Hörverschlechterung. Diese können durch Trommelfellverschlußprothesen weitgehend korrigiert werden. Nicht beachtet wurden bisher die Hörverschlechterungen, die durch die gestörte Tubenfunktion verursacht werden. Ihre Kenntnis ist umso wichtiger, als man besonders in Deutschland immer mehr dazu übergeht, neben der klassischen Otosklerose auch Adhaesivprozesse zu fenstern, bei denen mit häufigen Tubenkomplikationen zu rechenen ist. Die Kenntnis dieser Störungen läßt manchen Gehörabsturz, der fälschlicherweise im Innenohr gesucht wird, aufklären und beheben.

Neben der paukenabschließenden Funktion des Trommelfells ist auch seine Spannung, Form und Masse von Bedeutung für das Gehör. Ungünstige Verhältnisse lassen sich durch eine Watteprothese vor dem Trommelfell günstig für das Gehör beeinflussen. Schlecht wirken sich Vorlagen auf der Fistel aus. Diese Beobachtung läßt den Schluß zu, daß der Schall bei der typischen Fensterung seinen Weg über die Fistel und nicht über das runde Fenster zum Innenohr nimmt.