Zusammenfassung
Zusammenfassend stellen wir am menschlichen Kehlkopf fest:
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1.
Der M. cricothyreoideus kippt nach elektrischer Reizung durch seine Kontraktion den Ringknorpel nach dorsal und caudal. Der Schildknorpel bleibt praktisch fixiert. Dabei wird das Stimmband bis zur Medianen geführt. Es ließ sich nicht feststellen, ob innere Kehlkopfmuskeln-auf welchem Wege immer—miterregt wurden. Am Leichenkehlkopf läßt sich dieser Glottisschluß nicht erzielen. Auch bei Medianstellung der Arygelenkflächen ist ein vollständiger Glottisschluß am Leichenkehlkopf nicht durchführbar. Neue Versuche vor Beginn der Leichenstarre werden empfohlen.
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2.
Die inneren Kehlkopfmuskeln besitzen keine Muskelspindeln. Die Muskelsensibilität wird von birnenförmigen Endkörperchen vermittelt. Sie sind voraussichtlich afferenten Fasern des N. recurrens oder des N. laryngeus sup. zuzuordnen.
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3.
Der Ramus internus n. laryngei sup. besitzt keine zusätzliche motorische Funktion entgegen anderslautenden Literaturangaben.
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4.
Die elektrische Reizung der extralaryngeal aufgezweigten Recurrensäste beweist, daß der posteromediale und der anterolaterale Nervenzweig sowohl Ab- als auch Adductorfasern besitzen. Bei Schwachreiz kommt es bei jedem Ast zur Abduktion, bei Starkreiz zur Adduktion. Alle anderen Kombinationen sind damit widerlegt.
Literatur
Ein ausführliches Literaturverzeichnis findet sich beiMündnich, K., u.W. Mandl: Strumektomie und Stimmbandlähmung. Langenbecks Arch. u. Dtsch. Z. Chir.283, 13 (1956).
Mayet, A.: Acta anat. (Basel) 1956 (im Druck).
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Mündnich, K. Anatomische und histologische Untersuchungen und Experimente zur Physiologie und Pathologie des menschlichen Kehlkopfes. Archiv f. Ohren- Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 169, 190–196 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02105546
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02105546