Zusammenfassung
Die Frage nach einer physiologischen Untersuchungsmethodik des Vestibularapparates steht bis heute noch offen. Wir haben nun versucht, Drehmethoden zu entwickeln, die mit Schwachreizen arbeiten. Beide basieren auf der Verwendung perrotatorischer Nystagmusreaktionen. Der sogenannte Entschleunigungstest geht aufKobrak zurück und wurde von uns modifiziert, indem wir die perrotatorische und postrotatorische Phase elektronystagmographisch ableiten und eine exakt mechanische Reizauslösung benutzen. Ausgehend von diesen Untersuchungsmethoden entwickelten wir den Pendeltest, der mit minimalen Drehreizen arbeitet, wobei jedoch durch die Summation kleiner Einzelreize eine ausgiebige und gut auswertbare Nystagmusreaktion erzielt wird. Dieser Test ist den natürlichen Bewegungen des Lebens weitgehend angepaßt. Beide Methoden sind gegenüber der bisher üblichen mit einem verhältnismäßig geringen technischen Aufwand durchzuführen und haben sich in der Klinik gut bewährt.
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Wüst, H. Untersuchungen des Vestibularapparates mit neuen Drehschwachreizmethoden. Archiv f. Ohren- Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 168, 414–428 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02105359
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