Neuzeitliche Apparatnarkosen und kontrollierte Blutdrucksenkung bei Eingriffen im Hals-Nasen-Ohrengebiet

Zusammenfassung

Über die in chirurgischen Kliniken weit verbreitete intratracheale Apparatnarkose unter Verwendung von Muskelrelaxantien und Lachgas liegen in der HNO-Klinik der Freien Universität Berlin seit neun Monaten eigene Erfahrungen vor. Für die Einzelkomponenten der Narkose: Schlaf, Schmerzausschaltung und Muskelentspannung werden spezifisch wirkende Mittel eingesetzt. Dadurch ist eine schonende flache Allgemeinbetäubung bei optimaler Sauerstoffversorgung möglich. Die intratracheale Intubation in leichter Evipannarkose unter Verwendung eines Muskelrelaxans gestattet bei psychischer Schonung des Patienten exakte Abdichtung der Trachea gegen Aspiration und ermöglicht ungestörtes Operieren im Hals-Nasen-Ohren-Gebiet ohne Behinderung durch die Manipulationen des Anästhesisten. Die angewandte Technik wird eingehend geschildert. Sie ermöglicht eine erhebliche Vergrößerung des Indikationsbereiches der Allgemeinbetäubung auf Kosten der weiter dominierenden Lokalanästhesie. Für kleinere Eingriffe wie Paracentesen, Adenotomien, Punktionen der Liquorräume und Verbandwechsel hat sich der Lachgasrausch sehr bewährt. Auch Endoskopien sind in flacher Evipannarkose unter Verwendung von Muskelrelaxantien möglich. Durch Ganglienblocker (Pendiomid) läßt sich eine kontrollierte Blutdrucksenkung und damit fast blutleeres Operien erreichen. Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung des neuzeitlichen Narkoseverfahrens ist ein zuverlässiger Anästhesist.