Zur Versorgung fronto-basaler Verletzungen

Zusammenfassung

Es wird eine neue, besonders aussichtsreiche Art chirurgischer Versorgung frontobasaler Schädelverletzungen angegeben und besprochen, bei der nicht von vorn wie bislang, sondern von oben vorgegangen wird, nämlich von einem von Ohr zu Ohr über den Scheitel verlaufenden Bügelschnitt aus und einem von da her nach oben über das Gesicht gezogenen Skalp der gesamten Weichteildecke bis zur Vorderfront des Hirnschädels. Dies macht die bei solchen, namentlich stumpfen Verletzungen oft bis hoch hinauf ins Scheitelbein, manchmal auch seitlich ins Schläfenbein reichende Zertrümmerung und Sprengung der knöchernen Schädeldecke weit bequemer und vollständiger zugänglich als bei der alten Eingriffsweise von vorn. Als besonders wichtig gestattet es aber auch, die in solchen Fällen meist ausgedehnt und schwer verletzte vordere Schädelbasis gleichfalls von obenher zur Tiefe wie zur Breite hin übersichtlich freizulegen, zu enttrümmern und gegen nachträglich drohende aufsteigende Infektion vollkommen abzudichten. Weiter lassen sich dabei die häufigen und oft schweren Mitverletzungen der basalen Dura und des Stirnhirns am einwandfreiesten und sichersten chirurgisch versorgen. Das führt dann auch zu einer starken Herabsetzung der bisherigen postoperativen Letalität und zu häufiger Dauerheilung. Ebenso läßt sich auf diesem Wege die nicht seltene Mitbeteiligung der Orbita und ihrer Eingeweide, soweit möglich, am besten und schonendsten in Ordnung bringen. Zusätzlich zeitigt diese Art vorzugehen auch die denkbar besten kosmetischen Ergebnisse. Unsere Erfahrungen erstrecken sich bisher auf 34 so operierte Fälle mit frontobasalen Verletzungen, von denen nur einer starb. Wir können unser Verfahren, das vorbeugend angewandt, jedoch auch bei bereits eingetretener Spätkomplikation, ausgezeichnetes leistet, daher mit gutem Gewissen empfehlen.