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Über die Bedeutung vorangegangener Operationen für die Entstehung einer Stirnbeinosteomyelitis

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Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

An Hand von 7 einschlägigen Fällen wird gezeigt, daß auch jahrelang zurückliegende Stirnhöhlenoperationen der Entstehung einer umschriebenen und, wie bei Auswertung von im Schrifttum berichteten Fällen hervorgeht, wahrscheinlich auch einer fortschreitenden Stirnbeinosteomyelitis Vorschub leisten können. Voraussetzung hierfür scheint zu sein, daß bei der vorangegangenen Operation, sei es, daß sie von der Nase aus oder von außen durchgeführt wurde, 1. die gesamte kranke Schleimhaut oder ein Teil derselben in situ belassen wurde, 2. durch Narben-, auch Knochenneubildung eine Obliteration des damals geschaffenen Zuganges zur Nase eingetreten ist.

Der Knochendurchbruch erfolgt meist im Verlauf eines Reinfektes, wobei dann die in der Stirnhöhle verbliebene Schleimhaut in vermehrtem Maße absondert, das Sekret infolge der Einengung der Verbindung zur Nase gestaut wird und so die Entlastung durch eine der knöchernen Stirnhöhlenwände hindruch sucht.

Bei der Voroperation handelte es sich in unseren Fällen einmal um eine endonasale Operation nachHalle, 6 mal um eine solche von außen, und zwar 4 mal nachSeiffert, 2 mal nachRiedel, wobei in den letzten beiden der Knochendurchburch von einer stehengebliebenen frontoethmoidalen Zelle aus erfolgte.

Je nachdem wo der Knochen ergriffen ist, muß man äußere von inneren Durchbrüchen unterscheiden, wobei die ersteren harmloser und prognostisch günstiger zu sein scheinen, weil sie früher erkannt und daher rascher durch die Operation beseitigt werden.

Wie aus einem unserer Fälle und auch solchen des Schrifttums hervorgeht, kann eine umschriebene Osteomyelitis unter ungünstigen Bedingungen in eine fortschreitende Stirnbeinosteomyelitis übergehen; auch scheint die postoperative Entstehung der letzteren häufiger zu sein, als nach den Mitteilungen des Schrifttums anzunehmen ist.

Vermieden werden solche Komplikationen voraussichtlich, wenn bereits bei der ersten Operation die Schleimhaut der Stirnhöhle vollständig ausgeschält wird oder, wenn sie in situ bleibt, wenigstens für einen weiten und vollständig epithelialisierten Zugang zur Nase gesorgt wird.

Besteht die Durchbruchsosteomyelitis bereits, so ist nicht nur die Entfernung der kranken Schleimhaut unerläßlich, sondern auch die des kranken Knochens. Auf Antibiotica sich dabei zu verlassen, ist nicht ratsam, da diese das Fortschreiten der Entzündung in den Knochenmarksräumen häufig nicht oder nicht vollständig verhindern und zudem durch Verschleierung des Krankheitsbildes das rechtzeitige Eingreifen verzögern können.

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Müller, E. Über die Bedeutung vorangegangener Operationen für die Entstehung einer Stirnbeinosteomyelitis. Archiv f. Ohren- Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 160, 501–516 (1952). https://doi.org/10.1007/BF02103693

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