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Die Bedeutung der Funktionsstörungen des Labyrinths bei Bogengangsfisteln für die Prognose der Labyrinth- und Cochleafunktion

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Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Unterscheiden sich die durch Erregbarkeitsminderung und Spontanbzw. Provokationsnystagmus charakterisierbaren Funktionsstörungen des Labyrinths bei Bogengangsfisteln nicht grundsätzlich von den andern tympanogenen Labyrinthstörungen und fehlt ihnen daher eine differentialdiagnostische Bedeutung, so lassen sich doch aus bestimmten Einzelheiten der Störungen prognostische Rückschlüsse auf das Endergebnis nach Operationen ziehen. Die einzelnen Auslösungsarten des Provokationsnystagmus fallen nicht aus dem Rahmen der übrigen Labyrintherkrankungen; lediglich der Kopfschüttelnystagmus ist als häufigste Form bemerkenswert und beinahe charakteristisch. Er kommt am häufigsten unterbrochen und richtungsbestimmt und nur selten richtungswechselnd vor. — Fisteln ohne Störung bzw. mit Nystagmus zur gleichen Seite — im eigenen Material von 31 Fällen je etwa ein Drittel —weisen als Endbefunde nach Jahren nur in wenigen Fällen noch - und dann geringgradige — Nystagmusbefunde und in der Regel erregbare Labyrinthe auf; Fisteln mit Nystagmus zur Gegenseite dagegen —ebenfalls etwa ein Drittel — heilen praktisch nie ohne — oft erheblichen —Nystagmusbefund aus und hinterlassen nur in der Hälfte erregbare Labyrinthe. Teilt man die Fisteln in 2 Stadien ein — I: Erhaltung des Endosts bzw. des Bogengangsschlauchs, II: Granulationen im Bogengangskanal —so überwiegen fehlende Funktionsstörung und Nystagmus zur gleichen Seite im Stadium I und Nystagmus zur Gegenseite im Stadium II. Das Ausmaß der Funktionsstörung und die Ausbildung der Bogengangsfistel entsprechen also einander weitgehend. Nicht so deutlich läßt sich die Entwicklung der Cochleafunktion voraussagen. Die Hörverluste sind in allen 3 Gruppen von Labyrinthstörungen etwa gleich, gering begünstigt sind die ersten beiden durch die etwas selteneren Taubheiten vor und nach der Operation und durch etwas häufigere Hörverbesserungen. Auch scheint das I. Fistelstadium etwas günstiger zu sein als das II. Weder prae- noch postoperativ stimmen immer die Labyrinth-und Cochleastörungen überein. Auf die sich aus diesen Befunden für die Behandlung ergebenden Folgerungen wird abschließend hingewiesen.

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Literatur

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Herrn Prof. Dr.H. Frenzel zum 65. Geburtstag gewidmet.

Auszugsweise vorgetragen an der 42. Tagung der Nordwestdeutschen Vereinigung der Hals-Nasen-Ohrenärzte am 3. 10. 1959 unter dem Titel „Die Funktionsstörungen des Labyrinths bei durch Cholesteatom entstandenen Bogengangsfisteln”.

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Eckel, W. Die Bedeutung der Funktionsstörungen des Labyrinths bei Bogengangsfisteln für die Prognose der Labyrinth- und Cochleafunktion. Archiv f. Ohren- Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 174, 458–464 (1959). https://doi.org/10.1007/BF02102858

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