Cerebrale Dauerschäden durch Luftembolie nach Kiefer- und Rachenverletzungen

Zusammenfassung

An Hand von 6 ausgewählten Beobachtungen soll auf das Vorkommen cerebraler Luftembolie bei Verletzungen des Rachens, der Mund- und Kieferhöhlen hingewiesen werden, da diese Verletzungsfolgen noch nicht die ihnen zukommende Würdigung im Schrifttum gefunden haben. Gewiß ist das Erkennen dieses Ereignisses nicht immer leicht. Wird aber diese Möglichkeit in differentialdiagnostische Überlegungen einbezogen, dann wird man sicher manchen ähnlich gelagerten Fall richtig erkennen, beurteilen und einer entsprechenden Behandlung zuführen.

Resümieren wir den ziemlich charakteristischen Verlauf, so können wir feststellen, daß es im Moment der Embolie zu einer Bewußtlosigkeit von meist längerer Dauer kommt. Danach sind auch meist mehr oder weniger deutliche organneurologische Zeichen feststellbar. Die meist diffuse Hirnschädigung führt zu einer Hirnschrumpfung mit einem deutlichen hirnorganischen Psychosyndrom, das die Leistungs- und Erwerbsfähigkeit des Patienten beträchtlich beeinflußt. Spätere prozeßhafte Verschlimmerungen scheinen nach unseren Erfahrungen nicht zum typischen Verlauf zu gehören.

Unter dem Gesichtspunkt, hier ein sicher nicht all zu seltenes und bedeutungsvolles, wenn auch bisher nicht sehr beachtetes Krankheitsbild beschrieben zu haben, erscheint die vorliegende Mitteilung einer ausgesuchten Beobachtungsserie berechtigt.