Lungenfunktionsprüfungen bei konservativ behandelten und geheilten Tuberkulosekranken

Abstract

Pulmonary function tests were performed in 42 patients with lung tuberculosis healed by chemotherapy alone. At the time of the functional investigation, all the subjects had reassumed work for at least one year and none complained of shortness of breath. The radiological examination revealed in most cases evidence of only moderately extended sequelae.

Despite the limitation of the radiological changes in the lungs, 71.4% of the subjects showed alteration of at least one of the functional measurements performed (static lung volumes, forced expiratory volume, dynamic resistance, maximum breathing capacity, helium mixing time, expiratory CO₂-curve, capacity for exercises). The most frequent alteration was uneven distribution of the ventilation, found in 45.2% of the subjects; it was followed by reduction in the maximum breathing capacity and evidence of obstructive ventilatory disorders. Possible correlations between functional perturbations and structural inhomogenity of the lung produced by deffective healing processes, with consequent scars and distorsions of the pulmonary parenchyma, are discussed.

Zusammenfassung

Es wurden bei 42 ehemaligen Lungentuberkulosekranken, die ausschließlich durch konservative Behandlung geheilt worden waren, Lungenfunktionsprüfungen durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Untersuchungen befanden sich alle Versuchspersonen seit mindestens einem Jahr wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert, und keine von ihnen litt an Dyspnoe. Die röntgenologisch dargestellten Restzustände waren in den meisten Fällen nur von begrenzter Ausdehnung.

Trotzdem wiesen 71,4% der Untersuchten pathologische Abweichungen bei mindestens einem der bestimmten Lungenfunktionsparameter (statische Lungenvolumina, Sekunden-Kapazität, Atemwiderstand, Atemgrenzwert, He-Mischungszeit, CO₂-Ausscheidungskurve und/oder Arbeitsadaption) auf. Die am häufigsten anzutreffende Veränderung bestand in Ungleichmäßigkeit der Ventilationsverteilung, festgestellt bei 45,2% der Fälle, gefolgt — in der Reihenfolge der Häufigkeit — von Abnahme des Atemgrenzwertes und obstruktiver Ventilationsstörung. Es wird die Möglichkeit eines Zusammenhanges zwischen diesen Störungen und der durch Defektheilungsvorgänge mit in ihrer Folge auftretender Zerrung und Schrumpfung des Lungenparenchyms hervorgerufenen Inhomogenität der Lunge in Betracht gezogen.