Zusammenfassung
Nach den vorliegenden Veränderungen der Lungenvolumina ergibt sich für die Lobektomierten und Bilobektomierten mit Lungencarcinom p.op. ein anderes Verhalten als für die Patienten, die wegen benigner Lungentumoren operiert wurden. In beiden Gruppen kommt es zu einer kompensatorischen Überblähung des Restparenchyms mit unterschiedlicher Dehnbarkeit beider Lungenseiten nach dem 1. Jahr. In der Gruppe der Carcinompatienten erfolgt die Überblähung fast ausschließlich zugunsten des Residualvolumens und schränkt die funktionelle Anpassung erheblich ein.
Die unterschiedliche Dehnbarkeit führt zu einer Verteilungsstörung insbesondere bei Lobektomierten und Bilobektomierten wegen Bronchialcarcinom in Abhängigkeit von schon vorbestehenden Lungenveränderungen, insbesondere einem mehr oder weniger ausgeprägten Lungenemphysem. Daraus resultiert p.op. eine Hypoxie bereits in Ruhe, die sich bei mittelschwerer körperlicher Belastung bis zur akuten Globalinsuffizienz steigert.
Bei den Patienten mit Resektionen wegen benigner Tumoren oder Bronchiektasen erfolgt die Kompensation eher im Sinne eines Emphysema pulmonum auctum und bildet sich nach einem Jahr wieder zurück. Bei den pneumonektomierten Patienten mit Lungencarcinom kommt es vorübergehend zu dem Einfluß der sog, Distension, die sich bis zum 3. Jahr sicher, nach dem 5. Jahr jedoch nicht mehr eindeutig nachweisen läßt.
Bei den Bilobektomierten und Pneumonektomierten ist eine unter Belastung sich intensivierende Hypoxie auf eine Diffusionsstörung wegen reduzierter Capillaroberfläche und verkürzter Kontaktzeit bei Steigerung des Herzzeitvolumens zurückzuführen.
Literatur
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Zimmermann, W.E., Hirschauer, M. Unterschiede der Lungenfunktion vor und nach Resektion wegen neoplastischer und entzündlicher Lungeninfiltrationen. Pneumonologie 147, 205–211 (1972). https://doi.org/10.1007/BF02100548
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02100548