Zusammenfassung
Direkte Behandlung durch Betupfen am jeweiligen Standort der minierenden Larve und indirekte Behandlung durch Umgrenzung derselben mit Kreidemarkierungen des 0,05%igen Esterpräparates auf der Blattober- und -unterseite ergaben an anderen Arten ähnliche Befunde wie bei den Versuchen anPhytomyza lappina Goureau aufLappa tomentosa Lmk.
BeiPhytagromyza xylostei Rob.-Desv. aufLonicera tatarica L. war die Wirkung des E 605 f trotz der Kleinheit des Blattes und der nur wenige Millimeter von der Larve entfernt liegenden Umgrenzungsstreifen nicht verstärkt, sondern eher vermindert. In den Larven parasitierendeChalcididen-Larven wurden hierbei nicht abgetötet.
Larven der polyphagen ArtPhytomyza atricornis Meigen aufSonchus oleraceus L. starben bei der direkten Behandlung bis zu einer Minenganglänge von 12,1 cm. Bei der indirekten Behandlung näherten sich die Larven dem Umgrenzungsstreifen auf wenige Millimeter und starben ab, in einem Falle sogar bei einer Ganglänge von 14,9 cm.
Die in Platzminen aufRumex crispus L. lebenden Larven der ArtPegomyia nigritarsis Zetterstedt und die in Platzminen aufPolygonatum multiflorum Allioni lebenden Larven der GattungChylomyza — die Arten unterscheiden sich nicht im Fraßbild — konnten ebenfalls mit 0,05 % E 605 f abgetötet werden.
Mit 0,03 % und 0,05%igem E 605 f gespritzte Beeren der Heckenkirsche (Lonicera tatarica L.) wurden auf ihren Befallsgrad an den Eiern der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi L.) untersucht und die nach der Behandlung auftretende Puppenzahl festgestellt.
Die behandelten Beeren ergaben eine bedeutend geringere Puppenzahl als die unbehandelten.
Das Esterpräparat kann einen Einfluß auf die Haltbarkeit der Beeren ausüben.
Schrifttum
Lüdicke, M., Über das Eindringungsvermögen des Insektizids E 605 f in lebende pflanzliche Gewebe. Ztschr. f. Pflanzenkrankheiten (1949) z. Zt. im. Druck.
Thiem H., Beiträge zur Epidemiologie und Bekämpfung der Kirschfruchtfliege (Rag. cer.). Arb. phys. angew. Ent. Berlia-Dahlem 1 (1934) 7–79.
Thiem, H., Untersuchungen zur Biologie der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi L.) und ihrer Wirtspflanzen. Ebenda 2,1 (1935) 24–49.
Unterstenhöfer, G., E 605 als Insektizid im Obstbau. Höfchen-Briefe für Wissenschaft und Praxis, Veröffentlichungen der Bayer-Pflanzenschutzabteilung Leverkusen Nr. 1 (1948) 20–25.
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Lüdicke, M. Weitere Untersuchungen über das Eindringungsvermögen des Insektizids E 605 f in lebende pflanzliche Gewebe. Anzeiger für Schädlingskunde 22, 58–62 (1949). https://doi.org/10.1007/BF02097112
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02097112