Chronische Lungentuberkulose in Finnland

Zusammenfassung

Seit dem Jahre 1965 ist in Finnland die offizielle Chroniker-Definition der Medizinalverwaltung in Anwendung, nach welcher als chronisch-krank ein Patient betrachtet wird, in dessen Sputum ein positiver Bacillenbefund während einer Zeit von wenigstens drei Jahren vorlag. Im Jahre 1966 sank die Anzahl der Chronisch-Kranken um 16% und im Jahre 1967 entsprechend um 18%. In den beiden Jahren starben 12% von den zu Anfang des Jahres existierenden Fällen und 15% wurden als geheilte aus dem Tuberkulosekataster gestrichen. Die Streichungen wurden durch neue Chronisch-Kranke kompensiert, deren Anzahl 1966 40% und 1967 32% der Anzahl der Gestorbenen und Gestrichenen betrug. Im Jahre 1967 war die Zahl der Chronisch-Tuberkulösen 1039 (2,2 Fälle pro 10⁴ Einwohner und 6,2% aller registrierten Tuberkulosefälle). In Helsinki hat man seit 1961 ein sogenanntes Chroniker-Programm systematisch verwirklicht, und als dessen Erfolg hat man beinahe 40% der zu Anfang des Jahres 1961 existierenden Chronisch-Kranken bis Ende 1967 als geheilte Fälle aus dem Tuberkulosekataster streichen können. Während der entsprechenden Zeit waren 50% der Patienten gestorben; 10% waren immer noch krank. Die Verfasser führen einige wichtige soziale und medizinische Gesichtspunkte an hinsichtlich der im Jahre 1964 durchgeführten Berechnung der Chronisch-Tuberkulösen. Das Resultat ist durch häufige bakteriologische Resistenzen (80% der Fälle) gegen die Hauptmedikamente, weit fortgeschrittene Formen der Krankheit und viele Begleitkrankheiten (82% der Patienten) gekennzeichnet.