Über die radiologische Diagnose endothorakaler Senkungsabscesse bei Kindern

Zusammenfassung

Es gelang in 13 Fällen, bei denen durch die übrigen klinischen Symptome die Diagnose einer Spondylitis tuberculosa der unteren Halsoder der Brustwirbelsäule feststand, radiologisch endothorakale Senkungsabscesse nachzuweisen, mediane, längs der Wirbelsäule verlaufende Schatten, die diese nach beiden Seiten überragten und sich lateral in Form flach nach außen gekrümmter Bogenlinien begrenzten. Sie zeigten an einer Stelle ihres Verlaufes eine Anschwellung, nach deren Lokalisation zweierlei Typen von Schatten unterschieden werden konnten: Erstens solche, deren Anschwellung in das Niveau des oberen Mittelschattens fiel und die nach rechts stärker als nach links sich ausdehnten, und zweitens Schatten, die eine kolbenförmige Ausbuchtung im Bereich des Herzschattens zeigten und dann völlig oder annähernd symmetrisch waren. Dieser Nachweis kann unter Umständen ein für die Diagnose der Spondylitis tuberculosa verwertbares Symptom darstellen und mit größter Wahrscheinlichkeit einen späteren intraabdominalen oder Psoasabsceß voraussagen lassen, mitunter auch die Erklärung für Atmungs-oder Kreislaufsstörungen erbringen. Die genaue Feststellung der Lage und Ausdehnung eines Senkungsabscesses kann überdies für die ev. notwendige operative Eröffnung von Wichtigkeit sein.